Auch in diesem Jahr möchten wir in der Adventszeit, wenn diesmal auch mit etwas Verspätung, wieder in eine Andachtsserie starten. Wir möchten Sie einladen, sich Zeit zu nehmen, in diesen unruhigen, bisweilen beängstigenden und verwirrenden Zeiten die Gedanken zu sammeln und mit uns die Advents- und Weihnachtsgeschichte einmal mehr aus einem etwas anderen Blickwinkel zu betrachten.
In diesem Jahr möchten wir auf Pläne (Unsere? Gottes?) schauen, wie sie entstehen, wie wir sie umsetzen, wie sie sich ändern oder scheitern, wie sie sich verselbständigen, …
In wöchentlichem Rhythmus finden Sie hier auf unserer Seite neue Andachten zum Thema von verschiedenen Autoren aus der Adventgemeinde Schönebeck.
Seien Sie gespannt, folgen Sie uns und teilen Sie gern die Seite.
TEIL 1
Die Sache mit unseren Plänen
Von Isabell Köhler
Innerlich geht sie ihren Plan und ihre Liste nochmal durch. Sie hat den Herd ausgemacht, alle Verlängerungsschnüre ausgeschalten und die Waschmaschine ist auch leer. Die Spülmaschine ist ausgeräumt und alles dreckige Geschirr ist aufgewaschen. Die Pflanzen sind gegossen und die Wohnung ist aufgeräumt. Alles ist gepackt, der Koffer für die Heimfahrt fertig. Super! Sie geht also mehrmals nach draußen und packt ihr Auto ein. Von der Studentenwohnung zu ihren Eltern. Sie freut sich, auch wenn es nur für zwei Tage dort hingeht, aber das bunte Familienchaos tut ihr gut und bringt soviel Freude in ihr Herz. Nach und nach ist alles im Auto und sie setzt sich hinein, gurtet sich an und steckt den Schlüssel in die Zündung. Doch nichts rührt sich… „nicht wirklich, bitte lass mich jetzt nicht im Stich!“ „komm schon, spring an!“ – die Gedanken kreisen in ihrem Kopf. Den Tränen nahe sitzt sie im Auto und wird sauer und ist enttäuscht. Sauer, weil sie jetzt schon in ihrem Zeitplan hinterherhinkt und sie das nicht abkann. Würde ihr Auto mit bloßer negativer Stimmung anspringen, sie hätte sofort losfahren können. Da das jedoch nicht so ist, wird das Portmonee rausgekramt, die ADAC Karte gesucht und angerufen. Gut, eine halbe Stunde bis der Pannendienst da ist. Das geht ja noch, sie wird halt einfach etwas schneller fahren müssen, denkt sie. Der Plan in ihrem Kopf wird angepasst – wer weiß, vielleicht ist der Verkehr ja nicht so viel und sie kommt doch wie gedacht an. Motiviert von ihrem Vorhaben geht sie in ihre Wohnung zurück und wartet. Das Handy immer neben ihr, um ja nicht zu verpassen, wenn der Pannendienst anruft. Es vergeht eine halbe Stunde, eine ganze Stunde und schließlich nach zwei Stunden und einem Geduldsfaden, der immer dünner wurde, klingelte endlich das Telefon. Und der Plan… komplett über den Haufen geworfen.
Kennst du das auch? Von jetzt auf gleich ist alles anders als geplant. Bist du auch enttäuscht oder sogar zornig, wenn du die Kontrolle abgeben musst? Wie gelingt es, den Schalter umzulegen, so dass ich mich auf die Änderung einlassen kann?
Und schon kann ich einen Blick auf die Weihnachtsgeschichte werfen und bin mittendrin.
Ein junges Mädchen, Maria, vielleicht hat auch sie Pläne und Träume für ihr Leben, wird plötzlich von jetzt auf gleich überrascht. Und das auch noch mit der Nachricht, dass sie einen Sohn zur Welt bringen soll, Gottes Sohn. Ok Stop. Nochmal zurück auf Anfang. Ich stelle mir das wie folgt vor: Maria steht in ihrem Hinterhof, hängt gerade die frisch gewaschene Wäsche auf und singt glücklich vor sich hin. Sie freut sich auf ihre anstehende Hochzeit und darauf, dass sie mit ihrem Mann eine Familie gründen wird. Sie hat ein ganz gewöhnliches Leben und sie ist glücklich damit. Trotz mancher Umstände, die sie mal kurz traurig werden lassen, verliert sie ihre positive Einstellung nicht. Doch dann kommt ein Engel vorbei und erzählt ihr, dass sie schwanger wird, ein Kind bekommt und das übrigens Gottes Sohn ist. Ich meine, wie verrückt, oder? Wir haben hier ein Mädchen, dessen Pläne für ihr Leben nicht mal eben nur geändert werden, weil sie eine Autopanne hat. Nein, wir haben ein Mädchen, dass plötzlich in eine Aufgabe gestellt wird und dessen ganzes Leben sich dadurch umkrempelt. Ein Leben, dass sich verändert, weil Gottes Pläne größer sind.
Gott ist auch heute noch da, an deiner und meiner Seite. Er möchte uns seinen Plan für unser Leben zeigen. Ja, wir dürfen unsere Vorstellungen, unsere Ideen haben und auch verfolgen. Und doch kommt es vor, dass Umstände und Situationen eintreten, die diese ändern. Bin ich bereit, diese Veränderung anzunehmen, wie Maria es tat? Gebe ich Gott die Chance, mir seine Pläne für mein Leben zu zeigen? Pläne, die unsere Vorstellungskraft weit übersteigen und unser Leben umkrempeln können. Ich finde das ermutigend zu wissen, dass keiner meiner Pläne so gut sein wird wie Gottes Plan für mich. Ich darf darauf vertrauen, dass sein Plan für mein Leben gut ist. Und das darfst Du auch.
Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, was es mir Gottes Plänen für unser Leben auf sich hat, dann kannst du uns gerne kontaktieren und wir kommen mit dir ins Gespräch. Locker, ungezwungen bei einer Tasse Tee oder Kaffee.