Advent in der Krise? – Teil 4 – UND WAS NUN?

Von Marc-Aurel Nerlich

Da stehe ich nun auf dem Parkplatz. Die Wut kocht in mir hoch und ich bin kurz davor, emotional über- zureagieren und eine kleine Bombe bei einem Telefonat hochgehen zu lassen. Was der Grund für dieses Verhalten ist? Eigentlich etwas Banales aber dennoch echt Ärgerliches. Die Ergotherapie-Praxis, bei der ich in Behandlung bin, hat geschlossen und ich wurde nun zum wiederholten Mal nicht davon in Kenntnis gesetzt. Das bedeutet für mich ein effektiver Zeitverlust von einer knappen Stunde. Zeit, die ich gerne besser genutzt hätte.

Kennen Sie das? Das Gefühl enttäuscht zu werden und das vielleicht zum wiederholten Mal? Enttäuschungen begleiten uns unser Leben lang. Auch dieses Weihnachtsfest sorgt in der Bevölkerung für große Enttäuschung, wie wir aus den vorherigen veröffentlichen Texten bereits herauslesen konnten. Aber soll dieses Gefühl wirklich der Grundtenor für das Weihnachtsfest 2020 sein?

Wenn wir uns die biblische Weihnachtsgeschichte anschauen, dann merken wir schnell, dass auch diese mit Enttäuschungen zu tun hat. Klar wird dies an den Magiern aus dem Morgenland. Sie wollen den neugeborenen König (Jesus) sehen. Der Auslöser für ihre monatelange Reise war ein Stern, der bei ihnen zu Hause im Morgenland am Himmel erschienen war. Aufgrund des Erscheinens dieses Sternes deuteten sie, dass in Jerusalem ein neuer König geboren worden ist. Aus diesem Grund machten sie sich auf den Weg und wurden in Jerusalem enttäuscht. Denn es war kein neuer König auf die Welt gekommen. Ratlos und frustriert wollten sie sich schon auf den Rückweg begeben, als sie von den Priestern aus Jerusalem erfuhren, dass es eine jahrhundertealte Prophezeiung gibt, die besagt, dass ein besonderer König, in Betlehem geboren werden soll. Plötzlich wurde aus der Enttäuschung der Magier Hoffnung und sie begaben sich auf den Weg nach Betlehem. Währenddessen erschien ihnen wieder der Stern, den sie in ihrer Heimat aufgehen sehen haben und führte sie zu einem Stall, über den er stehen blieb. Doch da auf einmal, so stelle ich es mir vor, kippte ihre Hoffnung wieder zur Enttäuschung um. „Ein Stall?“ müssen sie sich gefragt haben. „Wie soll sich denn darin jemand Hochgeborenes befinden?“ Verstärkt wurden ihre Zweifel dann auch dadurch, dass sich vor dem Stall Männer aus einer der untersten Schichten der Israeliten befanden, nämlich Hirten. Trotz alledem begibt sich die Gruppe von Männern in den Stall, um…,ja Sie haben es erraten, erneut enttäuscht zu werden. Denn in dem Stall befanden sich neben den Hirten und Tieren nur ein einfaches Bauernpaar mit einem Neugeborenen. Und trotz alledem tun sie das Unglaubliche. Sie fallen vor dem Kind auf die Knie und überreichen ihm Geschenke, die eines Königs würdig sind und ein kleines Vermögen wert waren. Ich frage mich warum? Woher hatten sie plötzlich die Sicherheit, dass dieses Kind wirklich der versprochene König sei? Es muss eine innere Stimme oder ein Überzeugtsein gewesen sein, dass sie glauben ließ.

Wenn ich diese Geschichte betrachte, so ermutigt sie mich. Denn sie zeigt uns unter anderem, wie wir mit diesem vielleicht sehr enttäuschenden Weihnachtsfest umgehen können. Denn auch die Magier wurden in der Geschichte mehrfach enttäuscht. Aber sie nahmen trotz alledem jeden Funken wahr, bzw. an, der nach Hoffnung aussah. Wie schön wäre es, wenn wir es genauso tun könnten. Unseren Blick nicht auf die Verbote und Einschränkungen richten, sondern auf das, was Hoffnung schenkt und Enttäuschung verdrängt. „Doch was soll das sein?“ Wird jetzt der Ein oder Andere fragen. Die Antwort liegt auf der Hand: Jesus! Er ist der ursprüngliche Grund dieses Festes. Sein Geschenk an uns ist das Geschenk des ewigen Lebens, ohne Trauer, Schmerz und Leid. Ein Geschenk, das darauf wartet, ausgepackt zu werden. Doch wie kann ich dieses Geschenk auspacken? 

Ich möchte diese Frage anhand einer Geschichte beantworten: Ein Mann war in eine Grube gefallen und kam nicht mehr heraus. Plötzlich kam ein Börsenspekulant vorbei und sah die Grube. Schnell lief er zu ihr hin und sah, dass dort jemand hineingefallen war. Als der Mann in der Grube den Spekulanten sah, rief er zu ihm: „Können Sie mir bitte aus der Grube heraushelfen?“ Der Banker antwortete: „Ich habe gehört es kommt ein sehr starker Regen auf uns zu. Ich gehe davon aus, dass das Wasser ausreichen wird, um die Grube so weit zu füllen, dass Sie herauskommen.“ Bevor der Mann aus der Grube darauf reagieren konnte, war der Börsenspekulant bereits verschwunden.

Einige Stunden später erschien ein Bergbauarbeiter an dem Loch der Grube. Auch ihn bat der Mann um Hilfe. Der Bergbauarbeiter antwortete: „Sie müssen einen Schacht in die Wand der Grube nach oben graben. Dann kommen Sie bestimmt raus.“ Bevor der Mann in der Grube ihm mitteilen konnte, dass er nichts zum Graben hatte, war der Bergbauarbeiter schon weg.

20 Minuten später rief ein sehr einfach gekleideter Mann in die Grube hinunter: „Darf ich Sie aus der Grube rausholen?“ Ein Ja ertönt von unten. Darauf antwortet der Mann: “Warten Sie noch einen kleinen Moment. Ich hole schnell meine Leiter, komme zu Ihnen hinunter und helfe Ihnen aus der Grube raus.“

Beim Lesen dieser Geschichte wird mir eines klar: Ich bin der Mann in der Grube. Enttäuschungen, Verletzungen, Krankheiten, der Tod und vieles mehr haben mich dort hineingeworfen. Es gibt so viele Situationen, wo ich keinen Ausweg sehe und nicht alleine aus dem Schlamassel herauskomme. Wie froh bin ich in solchen Situationen, dass es dort jemanden gibt, wie der letzte Mann in der Geschichte und mich herausholt. Jesus ist dieser Mann für mich. Er begibt sich in meine ausweglosen Situationen hinein, indem er vor 2000 Jahren auf die Welt kam und bis heute ein Begleiter an meiner Seite sein will. Er hat sogar den Tod für mich überwunden und mich dadurch letztendlich für immer aus der Grube herausgeholt und will mir ein Leben schenken, dass so viel besser ist als dieses hier: Ohne Schmerzen, ohne Leid und Krankheit. Das Einzige was ich tun muss, um dieses Geschenk anzunehmen, ist wie der Mann in der Grube, auf Jesu Angebot mit „Ja“ zu antworten.

Ich bitte Sie, packen Sie dieses Geschenk aus! Das können Sie dadurch tun, indem Sie einen bekannten oder befreundeten Christen fragen, ob er Ihnen mehr von Jesus erzählen kann. Wenn Sie möchten, können Sie mir gern eine Email schreiben oder mich anrufen (Tel. Nr. auf Anfrage per Mail) und ich erzähle Ihnen mehr über das Baby in der Krippe, das die Welt veränderte.

Ich wünsche Ihnen von Herzen Gottes Segen.

Email: Marc-Aurel.Nerlich@adventisten.de