Keine andere Möglichkeit

Von Johannes Vollmer

Nun ist es schon wieder ein Vierteljahr her, als wir hier über die Weihnachtsgeschichte geschrieben haben, und nun ist Ostern. Aber was ist Ostern überhaupt?
Ostern ist in jedem Jahr zu einem anderen Zeitpunkt. Aber wieso eigentlich? Das Osterdatum ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang.
Ostern ist für die Christen das wichtigste Fest des Jahres. Warum das so ist, möchten wir Ihnen in drei Andachten, heute, am Samstag und am Sonntag nahebringen.
Heute ist Karfreitag, und um diesen Tag soll es heute gehen. Darum, was an diesem Tag geschehen ist und warum dieser Tag bis heute für Sie und mich sehr bedeutungsvoll sein kann.
Das Wort „Kar“ bedeutet so viel wie Klage oder Kummer. Grund für diese Klage ist der Tod und die Kreuzigung von Jesus Christus.
Zum Anfang unserer heutigen Betrachtung möchte ich Ihnen eine Frage stellen: Stellen Sie sich vor, Ihre Tochter oder Ihr Sohn hätte eine schwere Straftat begangen und ist mit einer hohen Strafe belegt worden. Infolgedessen wird die persönliche und auch die berufliche Entwicklung Schaden nehmen. Sie
hätten aber die Möglichkeit, die Schuld zu übernehmen und zu begleichen. Würden Sie nicht alles tun, um Ihrem Kind zu helfen? Genau das tut Gott.
Der Mensch hat im Paradies, in dem er in enger Verbindung mit seinem Schöpfer lebte, durch sein Fehlverhalten das Vertrauensverhältnis zu Gott zerstört. Die Bibel nennt das Sünde. Gott findet sich aber mit diesem Zustand der Trennung nicht ab. Er weiß, dass der Mensch es aus sich selbst heraus nicht schafft, diese Verbindung wiederherzustellen. Wie wir in der Bibel lesen können, verstrickt er sich immer mehr in dieser Sünde. In der Gegenwart sehen wir überall die Folgen dieser Trennung von Gott.
Besonders dort, wo es um Macht, Profit und den eigenen Vorteil geht, und der Mensch sich selbst als das Maß aller Dinge sieht.
In den Weihnachtsandachten sind wir schon einmal auf dieses Problem eingegangen. Nun, Gott geht einen eigenen, besonderen Weg.
Wir Christen glauben an einen allmächtigen Gott, einen Gott, der alles geschaffen hat, vom kleinsten, das wir nicht sehen, bis hin zum großen unendlichen Universum. Dieser Gott, der in seiner Größe und Intelligenz für uns Menschen nicht vorstellbar ist, macht sich ganz klein und wird als Mensch geboren.
Jesus Christus, der Sohn Gottes, der Gott gleich ist, macht sich ganz klein und kommt als Mensch auf diese Erde. Zu Weihnachten gedenken wir dieses Ereignisses und feiern es.
Aber das ist nicht alles. Die Geschichte geht weiter.
Jesus hat hier auf dieser Erde wichtige Aufgaben. Er soll zum einen den Menschen zeigen, wie Gott ist, weil wir Menschen diesen Gott durch die fehlende Verbindung zu ihm nicht mehr kennen bzw. ihn uns nicht mehr vorstellen können. Besonders in den vier Evangelien der Bibel, Matthäus, Markus, Lukas
und Johannes, wird uns das Leben von Jesus mit allem, was er getan hat, ganz nahegebracht. Jesus sagt selbst von sich: „Ich zeige euch den Vater (also Gott). Wer mich sieht und sich mit meinem Leben beschäftigt, der weiß, wie Gott ist.”
Zum andern hat er aber noch eine weitere, größere Aufgabe. Der Mensch ist durch seine Trennung von seinem Schöpfer zum Tod verurteilt. Er selbst kann dieser Strafe nicht entgehen. Die Schuld muss gesühnt werden. Doch Gott liebt die Menschen über alles. Es sind seine Geschöpfe. Deshalb geht er selbst diesen Weg. Er stirbt diesen Tod, den der Mensch sterben müsste.
Jesus hat sich auf der Erde um die Menschen gekümmert, die seine Hilfe brauchten. Das waren meist die Kranken, Schwachen und Ausgestoßenen. Er heilte Krankheiten, kümmerte sich um Alleingelassene und machte auch auf Fehlverhalten aufmerksam. Besonders machte er die religiösen Führer
seines eigenen Volkes darauf aufmerksam, dass sie die ihnen übertragene Verantwortung für ihre Machtinteressen missbrauchten.
Deshalb wurde er von ihnen in besonderer Weise angegriffen, verfolgt, verleumdet und letztendlich zu Tode gebracht.
Nun ist er selbst ganz unten angekommen. Denn er stirbt den schändlichsten Tod, den es damals gab – den Tod am Kreuz. Dieser Tod von Jesus ist für jeden von uns sehr entscheidend, denn hier legt Gott die Sünde der ganzen Welt auf seinen Sohn. Er stirbt damit für die Schuld aller Menschen und hat sie damit für alle Zeiten gesühnt. Dies gilt für die Menschen in der Vergangenheit bis in die Zukunft. Ja, auch für Sie und für mich.
Jesus selbst sagt am Kreuz: „Es ist vollbracht.” Dann stirbt er. Das sind schwerwiegende Worte, denn er bringt damit zum Ausdruck, dass der Plan zur Errettung der Menschen aufgegangen ist und die Verbindung zwischen Gott und Mensch wiederhergestellt wurde.
Gott konnte seinem Sohn diesen Tod nicht ersparen. Er selbst wird darunter sehr gelitten haben, aber es gab auch für den allmächtigen Gott keine andere Möglichkeit, die Sünde auszulöschen. Dies sind die Geschehnisse des Karfreitags.
Aber die Geschichte geht weiter. Wie und warum das auch für Sie und für mich wichtig ist zu wissen, können Sie morgen und am Sonntag hier auf unserer Internetseite lesen. Sie dürfen gespannt sein.
Dies ist der tragische Teil des Geschehens. Aber ich darf Ihnen versprechen, es wird positiver. Deshalb kann ich Ihnen schon jetzt schöne und gesegnete Osterfeiertage wünschen.

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