Nicht unmöglich

Von Thomas Mertens

Das Jahr 2021 liegt hinter uns und ein neues Jahr hat begonnen. Und wie jedes Jahr nehmen wir dies zum Anlass, unschöne Erfahrungen und Angewohnheiten abzulegen und mit neuer Motivation, Hoffnung und Zielen in das kommende Jahr zu starten und damit ein neues Kapitel aufzuschlagen.
Doch was ist, wenn unsere Vorsätze, Hoffnungen und Ziele nicht komplett in unserer Hand liegen?
Was wenn wir uns vielleicht eine berufliche Veränderung wünschen, aber nichts finden oder nur Absagen bekommen? Oder was wenn wir uns zum Beispiel mehr Gesundheit und Sicherheit wünschen. Oder wenn wir uns wünschen, dass eine Pandemie endlich endet und wir zur „Normalität“ zurückkehren können, was auch immer das bedeutet.
Vielleicht haben wir auch einfach nur das Gefühl, nicht genügend Kraft und Durchhaltevermögen zu haben, um wirklich etwas ändern zu können.

In der Bibel wird von Jemandem berichtet, der sich vermutlich in genau der Selben Situation befand. (Markus 10, 46-52)
Sein Name war Bartimäus. Er war blind. Und auch er hatte sich ein Neuanfang, ein „normales“ Leben gewünscht. Auch er wollte ein neues Kapitel in seinem Leben aufschlagen. Und wahrscheinlich hat Bartimäus immer wieder versucht irgendwie Arbeit zu finden und irgendwie aus seiner Situation das Beste zu machen. Doch am Ende landete er auf der Straße und er musste für sein tägliches Überleben betteln.
Doch auch wenn Bartimäus seine Wünsche, Hoffnungen und Ziele in der Vergangenheit nicht erreichen konnte, so hat er doch nicht aufgegeben, obwohl er doch eigentlich selbst nicht viel dafür tun konnte. Er war angewiesen auf andere und lag vermutlich oft hilflos da und wusste nicht weiter.
Doch eines Tages, hörte er von einem Mann. Ein Mann mit angeblich großer Weisheit und heilenden Kräften. Einige behaupteten sogar, dass dieser Mann der große Retter sein soll, auf den die Menschen seit Jahrhunderten gewartet haben. Konnte das stimmen? Woher sollte er denn wissen, ob da etwas dran war?
Vielleicht war er verzweifelt oder auch nur neugierig, aber dieser Gedanke ließ ihn nicht mehr los. Wenn dieser Mann wirklich der war, von dem ihm berichtet wurde, dann könnte er ihn doch helfen? Dann war er es, der im helfen könnte sein Leben so zu leben, wie er es sich immer gewünscht hatte.
Und dann kam genau dieser Mann sogar noch in seine Stadt und in seine Gegend. Die Leute riefen
aufgeregt den Namen dieses Mannes. Er hieß Jesus. Und auch Bartimäus schöpfte Hoffnung und fragte sich wahrscheinlich: „Was habe ich schon zu verlieren?“
Und auch er rief nach ihm. Lauter als alle anderen. Und die Menschen um ihn herum versuchten ihn noch davon abzuhalten.
„Wie kommt jemand wie ER, ein Blinder und ausgestoßener Bettler, dazu Kontakt zu einem so besonderen Menschen wie Jesus zu suchen? Jemand wie er kann es doch nicht wert sein.“
Doch Bartimäus ließ sich nicht abbringen und rief weiter und lauter nach Jesus. Er wollte seine Chance nicht verpassen.
Und Jesus hörte ihn und ließ ihn zu sich bringen. Er unterhielt sich mit Bartimäus und fragte ihn nach seinen Wünschen. Und Bartimäus bat Jesus ihn zu heilen. Und als Jesus seine Hoffnung und seinen Glauben sah, heilte er ihn. Bartimäus konnte sehen. Etwas was für ihn und andere vielleicht unmöglich schien, ist vor ihren Augen geschehen.

So wie Bartimäus, haben auch wir möglicherweise den Wunsch nach Veränderung. Eine Veränderung, die drastisch, aber auch weniger drastisch sein kann.
Eventuell haben wir uns aber auch etwas vorgenommen, das beinah unmöglich zu sein scheint. Und vielleicht gibt es auch in unserem Leben Menschen, die uns behindern, weil sie denken, dass wir es nicht Wert sind. Und möglicherweise ist diese Stimme, die uns sagt, dass wir es nicht schaffen können, auch die unsere Eigene.
Doch ich möchte dich ermutigen, ähnlich wie Bartimäus, den Versuch zu wagen und Jesus eine Chance zu geben dir zu begegnen und dein Leben zu verändern. Man muss nicht bereits ein guter Mensch sein.
Man muss nicht hoch angesehen und ein glänzendes Vorbild sein. Nein, Jesus sucht genau diejenigen, die ihn brauchen und die ihn suchen. Diejenigen, die ihre Hoffnung, wenn auch nur aus Verzweiflung oder Ratlosigkeit auf ihn setzen.

Versuch es doch einfach mal mit ihm zu sprechen, so wie Bartimäus es versucht hat. Er wird dich hören und auf die ein oder andere Weise, wird er dir antworten und dir begegnen. Was hast du zu verlieren?

Ich wünsche euch ein gesegnetes Jahr.

Das war so nicht geplant…

Auch in diesem Jahr möchten wir in der Adventszeit, wenn diesmal auch mit etwas Verspätung, wieder in eine Andachtsserie starten. Wir möchten Sie einladen, sich Zeit zu nehmen, in diesen unruhigen, bisweilen beängstigenden und verwirrenden Zeiten die Gedanken zu sammeln und mit uns die Advents- und Weihnachtsgeschichte einmal mehr aus einem etwas anderen Blickwinkel zu betrachten.
In diesem Jahr möchten wir auf Pläne (Unsere? Gottes?) schauen, wie sie entstehen, wie wir sie umsetzen, wie sie sich ändern oder scheitern, wie sie sich verselbständigen, …
In wöchentlichem Rhythmus finden Sie hier auf unserer Seite neue Andachten zum Thema von verschiedenen Autoren aus der Adventgemeinde Schönebeck.
Seien Sie gespannt, folgen Sie uns und teilen Sie gern die Seite.


TEIL 1

Die Sache mit unseren Plänen

Von Isabell Köhler

Innerlich geht sie ihren Plan und ihre Liste nochmal durch. Sie hat den Herd ausgemacht, alle Verlängerungsschnüre ausgeschalten und die Waschmaschine ist auch leer. Die Spülmaschine ist ausgeräumt und alles dreckige Geschirr ist aufgewaschen. Die Pflanzen sind gegossen und die Wohnung ist aufgeräumt. Alles ist gepackt, der Koffer für die Heimfahrt fertig. Super! Sie geht also mehrmals nach draußen und packt ihr Auto ein. Von der Studentenwohnung zu ihren Eltern. Sie freut sich, auch wenn es nur für zwei Tage dort hingeht, aber das bunte Familienchaos tut ihr gut und bringt soviel Freude in ihr Herz. Nach und nach ist alles im Auto und sie setzt sich hinein, gurtet sich an und steckt den Schlüssel in die Zündung. Doch nichts rührt sich… „nicht wirklich, bitte lass mich jetzt nicht im Stich!“ „komm schon, spring an!“ – die Gedanken kreisen in ihrem Kopf. Den Tränen nahe sitzt sie im Auto und wird sauer und ist enttäuscht. Sauer, weil sie jetzt schon in ihrem Zeitplan hinterherhinkt und sie das nicht abkann. Würde ihr Auto mit bloßer negativer Stimmung anspringen, sie hätte sofort losfahren können. Da das jedoch nicht so ist, wird das Portmonee rausgekramt, die ADAC Karte gesucht und angerufen. Gut, eine halbe Stunde bis der Pannendienst da ist. Das geht ja noch, sie wird halt einfach etwas schneller fahren müssen, denkt sie. Der Plan in ihrem Kopf wird angepasst – wer weiß, vielleicht ist der Verkehr ja nicht so viel und sie kommt doch wie gedacht an. Motiviert von ihrem Vorhaben geht sie in ihre Wohnung zurück und wartet. Das Handy immer neben ihr, um ja nicht zu verpassen, wenn der Pannendienst anruft. Es vergeht eine halbe Stunde, eine ganze Stunde und schließlich nach zwei Stunden und einem Geduldsfaden, der immer dünner wurde, klingelte endlich das Telefon. Und der Plan… komplett über den Haufen geworfen.

Kennst du das auch? Von jetzt auf gleich ist alles anders als geplant. Bist du auch enttäuscht oder sogar zornig, wenn du die Kontrolle abgeben musst? Wie gelingt es, den Schalter umzulegen, so dass ich mich auf die Änderung einlassen kann?

Und schon kann ich einen Blick auf die Weihnachtsgeschichte werfen und bin mittendrin.

Ein junges Mädchen, Maria, vielleicht hat auch sie Pläne und Träume für ihr Leben, wird plötzlich von jetzt auf gleich überrascht. Und das auch noch mit der Nachricht, dass sie einen Sohn zur Welt bringen soll, Gottes Sohn. Ok Stop. Nochmal zurück auf Anfang. Ich stelle mir das wie folgt vor: Maria steht in ihrem Hinterhof, hängt gerade die frisch gewaschene Wäsche auf und singt glücklich vor sich hin. Sie freut sich auf ihre anstehende Hochzeit und darauf, dass sie mit ihrem Mann eine Familie gründen wird. Sie hat ein ganz gewöhnliches Leben und sie ist glücklich damit. Trotz mancher Umstände, die sie mal kurz traurig werden lassen, verliert sie ihre positive Einstellung nicht. Doch dann kommt ein Engel vorbei und erzählt ihr, dass sie schwanger wird, ein Kind bekommt und das übrigens Gottes Sohn ist. Ich meine, wie verrückt, oder? Wir haben hier ein Mädchen, dessen Pläne für ihr Leben nicht mal eben nur geändert werden, weil sie eine Autopanne hat. Nein, wir haben ein Mädchen, dass plötzlich in eine Aufgabe gestellt wird und dessen ganzes Leben sich dadurch umkrempelt. Ein Leben, dass sich verändert, weil Gottes Pläne größer sind.

Gott ist auch heute noch da, an deiner und meiner Seite. Er möchte uns seinen Plan für unser Leben zeigen. Ja, wir dürfen unsere Vorstellungen, unsere Ideen haben und auch verfolgen. Und doch kommt es vor, dass Umstände und Situationen eintreten, die diese ändern. Bin ich bereit, diese Veränderung anzunehmen, wie Maria es tat? Gebe ich Gott die Chance, mir seine Pläne für mein Leben zu zeigen? Pläne, die unsere Vorstellungskraft weit übersteigen und unser Leben umkrempeln können. Ich finde das ermutigend zu wissen, dass keiner meiner Pläne so gut sein wird wie Gottes Plan für mich. Ich darf darauf vertrauen, dass sein Plan für mein Leben gut ist. Und das darfst Du auch.

Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, was es mir Gottes Plänen für unser Leben auf sich hat, dann kannst du uns gerne kontaktieren und wir kommen mit dir ins Gespräch. Locker, ungezwungen bei einer Tasse Tee oder Kaffee.

Ostern – Was bedeutet es für uns? – Teil 4

Von Johannes Vollmer

Es ist vorbei?  Nein, die Geschichte geht weiter! Nach der Ruhe am Oster-Samstag. geschieht am Oster-Sonntag etwas gewaltiges. Jesus wird von Gott, seinem Vater zu neuem Leben erweckt.

So etwas können wir uns nicht vorstellen, es wirkt für uns unglaublich. Doch wenn wir noch einmal an den Anfang, die Schöpfung zurückgehen, wird es klarer. Gott, den wir Christen als den Schöpfer unserer Welt sehen und anerkennen, hat seiner Schöpfung das Leben gegeben. Bei der Erschaffung des Menschen wird es explizit beschrieben. Gott blies dem Menschen den lebendigen Odem in seine Nase, so heißt es in 1. Mose 2,7. Gott ist also der Spender des Lebens. Dieses Leben konnte von nun an immer wieder weiter gegeben werden. Bei jeder Geburt eines Menschen werden wir neu darauf hingewiesen. Warum sollte dieser Gott, der das Leben am Anfang schenkte, es jetzt bei seinem Sohn nicht tun können? Jesus hat die Versöhnung der Menschen mit Gott durch sein stellvertretendes Opfer am Kreuz herbeigeführt und stirbt dort einen zeitlich begrenzten Tod. Jesus hat seine Aufgabe auf dieser Welt erfüllt. Gott schenkt ihm wieder neues Leben. Daraufhin gibt sich Jesus seinen Freunden zu erkennen. Sie können dieses Ereignis kaum fassen. Es ist eben doch nicht vorbei, sondern es beginnt etwas neues. Jesus erklärt ihnen, warum das alles so geschehen musste, und jetzt beginnen sie die Zusammenhänge zu verstehen. Kurz bevor Jesus diese Welt wieder verlässt und zu seinem Vater in den Himmel zurückkehrt, überträgt er seinen Freunden eine wichtige Aufgabe. Sie sollen diese Botschaft von der Versöhnung der Menschen mit Gott und die daraus resultierende Rettung der Menschen vor dem ewigen Tod weitersagen. Das tun sie mit Freude. Es entsteht das Christentum. Diese christliche Lehre wurde immer wieder durch Machtinteressen Einzelner entstellt, so dass der Inhalt oft nicht mehr erkennbar war. Doch es hat auch immer Menschen gegeben, die die wahren Werte und Inhalte dieser Botschaft hoch gehalten haben.

Diese Botschaft wird ganz klar in der Bibel beschrieben. So wie Jesus diesen zeitlich begrenzten Tod starb, werden wir auch diesen Tod sterben müssen. Aber so wie Jesus auferstanden ist, besteht auch für jeden von uns die Möglichkeit zu einem neuen und diesmal ewigen Leben erweckt zu werden. Dafür muss jeder nur eine Bedingung erfüllen. Ich muss diese Versöhnung, die Jesus bewirkt hat für mich in Anspruch nehmen und „Ja“ dazu sagen. Wie wir schon gelesen haben, hat Gott uns Menschen mit einem freien Willen ausgestattet. Und auch hier können wir uns frei entscheiden „Ja“ oder „Nein“ dazu zu sagen. So wird es am Ende entweder das ewige Leben oder den ewigen Tod geben.

Gott, der uns Menschen über alles liebt und wie wir gesehen haben bis zum Äußersten gegangen ist um für uns, für Sie und für mich, ewiges Leben zu ermöglichen freut sich über jeden, der die Entscheidung für das Leben trifft. Ein Leben bei Gott, das mit dem hier auf der Erde nicht zu vergleichen ist. Es ist uns beschrieben im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung und dort im 21. Kapitel. Wenn sie neugierig geworden sind, dann lesen sie diesen Textabschnitt. Am Besten nach einer modernen Übersetzung. Sie werden staunen.

Erst dann ist de Geschichte dieser Welt zu Ende, denn Jesus wird noch einmal wiederkommen. Dann nicht als kleines Kind wie zu Weihnachten, sondern als König, als ein sein Volk liebender Herrscher. Er wird einen neuen Anfang setzen und alles, was sich auf dieser Erde zum Bösen entwickelt hat vernichten. Die Bibel beschreibt das in Offenbarung 21,5 so:

Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!

So können wir zusammenfassend sagen, um wieder zum Anfang zurückzukehren. Ein Leben der Selbstverwirklichung nur auf uns selbst bezogen, führt nicht zu dem Ziel zu dem wir eigentlich bestimmt sind. Es führt zum Egoismus und zur Vereinsamung.

Jesus ist einen anderen Weg gegangen. Er hat auch sein Ziel in einzigartiger Weise verfolgt und hat es auch durch enorme Schwierigkeiten nicht aufgegeben. Er konnte das verwirklichen, was er sich vorgenommen hatte: Die Rettung der von ihm so geliebten Menschen. Die Bibel beschreibt das im Johannesevangelium im Kapitel 3, 16 mit folgenden Worten:

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben. (Joh. 3, 16)

Ich wünsche Ihnen gesegnete Osterfeiertage.

Ostern – Was bedeutet es für uns? – Teil 3

Von Marc-Aurel Nerlich

Es ist vorbei. Um ihn herum ist alles still. Waren die letzten Jahre nur ein Traum gewesen? Eine Fantasievorstellung, die aus seinem Gehirn entsprungen war? Nein! Das kann nicht sein. Er hatte so viele Heilungen miterlebt, wo Jesus Menschen die Hände aufgelegt hatte und diese im selben Moment gesundgeworden waren. So viele übernatürlicheEreignisse, die allein durch Jesu Wort ausgelöst worden waren. Das kann doch nicht alles nur eine Wahnvorstellung gewesen sein. Nein, denn die letzten dreieinhalb Jahre hatten ihm gezeigt, was alles möglich ist, wenn man nur glaubt. Und doch saß er jetzt hier. Alleine in diesem engen, dunklen Raum mit einem mit Tränen übersäten Gesicht. Jesus war tot. Er lag in einem dunklen Grab, vor das man einen schweren Stein gerollt hatte. Und er, Petrus, der Anführer der Freunde Jesu,hatte ihn im Stich gelassen und wusste nicht mehr, was er glauben sollte.

Petrus wusste nicht mehr, was er noch glauben sollte. Er war davon ausgegangen, dass Jesus der Messias ist. Also der Retter der Juden, der das Volk in die Freiheit und Unabhängigkeit von der römischen Besatzungsmacht führen sollte. Doch jetzt war Jesus tot. Getötet durch die, die er eigentlich hätte verjagen sollen. Die Vorstellungen der Jünger über Jesus war absolut falsch. Er hatte nie vor, auf der Erde ein Reich aufzurichten, sondern war gekommen, um hier für die Folgen unserer Handlung zu sterben. So wie der Vater für seinen Sohn in der Geschichte von gestern.

Um das verstehen zu können, muss man an den Anfang der Bibel gehen. Gott hatte die Erde und alles, was darauf is,tgeschaffen. Die ersten beiden Menschen, Adam und Eva, lebten in absoluter Harmonie mit Gott und der Natur. Die Erde war makellos. Es gab nichts Schlechtes und die Menschen waren dazu geschaffen worden, ewig zu leben. Nur ein Risiko gab es bei der ganzen Sache. Gott hatte den Menschen mit einem freien Willen geschaffen und wollte ihm die Wahl lassen, sich gegen ihn und diese perfekte Welt zu entscheiden. Aus diesem Grund stand in der Mitte des Gartens ein Baum, dessen Frucht den Menschen die Möglichkeit gab, das Böse kennen zu lernen und ohne Gott leben zu können. Was passieren würde, wenn sie die Frucht essen, hatte Gott ihnen gesagt. Sie würden sterben müssen. Trotz alledem entschieden sich Adam und Eva dazu, von der Frucht zu essen und erkannten, was Gut und Böse ist.

Das heißt, die Folgen ihrer Handlungen waren Tod, Lüge, Streit, Schmerz, Scheidung, Krankheit und vieles mehr. Eigentlich ein großer Teil dessen, was unsere Welt heute auszeichnet. Gott stand nun an dieser Stelle vor der Wahl, die Menschen einfach in Ruhe zu lassen oder die Folgen ihrer Handlungen von ihnen weg zu nehmen. Er entschied sich für den zweiten Weg. Aus diesem Grund kam er in Jesus auf die Erde und starb, damit wir nicht für immer tot sein müssen, sondern ewig leben können mit ihm zusammen. Er hat also,wie der Vater in der Geschichte von Freitag, die Folgen der Handlung auf sich genommen. Und das macht er bis heute, auch ganz konkret für Sie. Er möchte Sie aus diesem Schlamassel, das wir Leben nennen, zu sich nach Hause holen,um mit Ihnen zusammen ein Leben in absoluter Schönheit und ohne Leid zu erleben. 

Das ist der Grund dafür, warum Jesus am Oster- Samstag im Grab lag. Und wie es weitergeht, erfahren Sie morgen. 

Bis dahin wünsche ich Ihnen von Herzen Gottes Kraft und Ausdauer für die bevorstehenden Herausforderungen!

Ostern – was bedeutet es für uns? Teil 2

Von Marc-Aurel Nerlich

Gefesselt und blutüberströmt sitzt er auf dem Boden. Die Kerkertür klappert. Was wird jetzt wohl passieren? Kommen Sie wieder, um ihn zu schlagen? Die ganze Nacht über musste er hier drinnen sitzen und wurde in regelmäßigen Abständen von den Soldaten, die ihn eigentlich nur bewachen sollten, geschlagen, angespuckt und verhöhnt. War es das wirklichwert gewesen? Waren es die Menschen, für die er hier drinnen saß, wirklich wert?

Ich weiß nicht, ob Jesus sich am Freitagmorgen diese Fragen gestellt hat. Aber was ich weiß, dass er sie beide mit Ja beantwortet hätte. Sie sind es ihm wert! Um das besser verstehen zu können, möchte ich Ihnen eine Geschichte erzählen. Sie handelt von einem Sohn, der vor kurzem erfahren hatte, dass sein Vater aufgrund eines Raubüberfallszum Tode verurteilt worden war.

Er konnte es immer noch nicht fassen. Wie war es nur so weit gekommen? Ja, ihr Verhältnis war nicht immer das Beste gewesen. Schon in jungen Jahren hatte er seinen Vater mehrfach belogen und bestohlen. Dieser hatte ihn zwar immer wieder darauf angesprochen, aber ohne Erfolg. Er hatte nichts an seinem Verhalten geändert, bis zu seinemzweiundzwanzigsten Geburtstag, als er einen riesigen Fehler machte. Dieses Mal war es nicht sein Vater, den er bestohlen hatte, sondern ein Schmuckgeschäft. Dummerweise war ihm bei dem Überfall ein älterer Herr in die Quere gekommen, den er mit einem Baseball- Schläger niederschlug und wie später herauskam, tötete. Die Beute brachte er zu seinem Vater nach Hause und versteckte sie dort in einem Safe. Anschließend tauchte er bei einer Freundin unter. Als die Polizei mit den Ermittlungen begann, konnten sie relativ schnell einen Zeugen ausfindig machen, der den Raub mit dem Handy aufgenommen hatte und sah wohin der Verbrecher mit seiner Beute gegangen war. Nun standen die Polizisten mit einem Untersuchungsbefehl vor dem verdutzten Vater. Dieser war sich natürlich keiner Schuld bewusst und erlaubte den Beamten, seine Wohnung zu durchsuchen. Als sie ihn baten seinen Safe zu öffnen, machte er dies ohne Widerwillen und war sichtlich erstaunt über den dort liegenden Schmuck. Sofort war dem Vater klar, wer ihn in diese missliche Situation gebracht hatte. Ohne lange darüber nachzudenken, nahm er die Schuld seines Sohnes auf sich und gab sich gegenüber der Polizei als der Dieb und Mörder aus. Einige Monate später, folgte seine Verurteilung zum Tod. Während er auf die Vollstreckung seines Todesurteils wartet, stellte er sich folgende Fragen: „War es das wert gewesen? War mein verkorkster Sohn dieses Opfer wirklich wert?“ 

Das, was der Vater in der Geschichte für seinen Sohn getan hat, hat Jesus für Sie und mich getan. Er will für uns da sein. Egal ob wir an ihn Glauben oder nicht. Er möchte uns vor den Konsequenzen unserer Handlungen bewahren. Ja, er möchte uns sogar ein ewiges Leben schenken, ohne Trauer, Schmerz, Leid und Tod. Das ist der Grund dafür, warum er am Karfreitag, blutüberströmt im Gefängnis saß und letztendlich an das Kreuz geschlagen wurde, um dort zu sterben. Er hatte sich wie der Vater in der Geschichte dazu entschieden, die Folgen unserer Handlungen auf sich zu nehmen, damit wir Menschen leben können.

Doch welche Folgen meiner Taten hat denn Jesus für mich auf sich genommen? Dieser Frage wollen wir im nächsten Beitrag nachgehen.

Ich wünsche Ihnen von Herzen Gottes Segen!

Ostern – was bedeutet es für uns?

Von Johannes Vollmer

In unserer modernen Gesellschaft nimmt das Thema Selbstverwirklichung einen sehr großen Raum ein. Jeder kann es schaffen, man muss nur genug an sich arbeiten. Sei es der Erfolg im Beruf, die eigene Fitness, die Ernährung usw. So wird das Leben zum Kampf und je mehr wir uns damit beschäftigen, besser zu werden, desto schlechter geht es uns, weil sich andere auch hauptsächlich um sich selbst und weniger um den anderen kümmern. Das Streben in unserer Gesellschaft um so eine Art von Selbstverwirklichung führt letztendlich zur Vereinsamung.

Wenn sich jeder Mensch nur um einen Menschen kümmern würde, wäre allen geholfen.

(Diese Gedanken sind angelehnt an Aussagen eines Beitrags in der Sendung „Titel, Thesen, Temperamente“, ARD, 28. 03. 2021)

Nun möchte ich hier keine wissenschaftliche Abhandlung über dieses Thema anstreben. Das haben schon große Wissenschaftler getan und das auch in guter Weise aufgearbeitet.

In diesem Beitrag möchte ich in diesem Zusammenhang ein paar Gedanken über das vor uns liegende Osterfest äußern.

Ostern ist das wichtigste Fest der Christen.

Aber warum eigentlich?

In unserer Beitragsreihe „Advent in der Krise“ wurde schon darauf hingewiesen, dass mit der Geburt Jesu seine Geschichte bzw. seine Aufgabe auf dieser Erde nicht beendet war, sondern erst seinen Anfang nahm.

Durch sein Leben auf dieser Erde zeigt er den Menschen wie Gott ist. Ein Gott, der den Menschen, die er geschaffen hat zugewandt ist, voller Liebe, Gnade und Barmherzigkeit. Auch darüber ist in unseren Beiträgen zu lesen.

Wenn wir uns dieses Leben von Jesus in der Bibel ansehen, nachzulesen in den ersten vier Büchern des neuen Testamentes, Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, dann erfahren wir viel darüber, wie Jesus mit und für die Menschen gelebt hat. Er war besonders für die da, die seine Hilfe brauchten. Ihm ging es nicht um Selbstverwirklichung und doch hat er, indem auch er den Menschen zugewandt war, ihnen die Wirklichkeit Gottes gezeigt. Gerade weil die Menschen, bildlich gesprochen, immer wieder von Gott weggelaufen sind und ihre eigenen Wege gingen, kümmerte er sich in besonderer Weise um sie.

Wie dieses kümmern aussieht und was das für uns Menschen zu bedeuten hat, wollen wir uns in den nächsten Tagen, über Ostern ansehen. Sie sind herzlich dazu eingeladen, die Artikel die am kommenden Wochenende erscheinen werden zu lesen.

Wir möchten Sie zu unseren Ostergottesdiensten über YouTube einladen, die am:
Karfreitag: 02.04.21 um 19 Uhr: https://youtu.be/J8LRvhPRW6E
Samstag: 03.04.21 um 19 Uhr: https://youtu.be/iapXu5XRGJA
Ostersonntag: 04.04.21 um 10 Uhr: https://youtu.be/3PmsTiUuUsc
stattfinden werden.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen besinnliche Oster- Vorbereitungstage.

…wie auch euer Vater barmherzig ist!

von Mirjam Mehnert

Jahreslosung 2021

Wenn ich als Kind etwas angestellt hatte und mein Vater mich ausschimpfen wollte, sagte ich stets: „Papa, lache mal.“ Ich kann mich an keinen Fall erinnern, wo mein Vater danach noch geschimpft hätte – er brachte es einfach nicht fertig.

Wenn mein Sohn etwas ausgefressen hat, kommt er sehr häufig zu mir, umarmt mich etwas fester und freiwilliger als sonst und seufzt: „Mama, ich habe dich ganz doll lieb.“ Das rührt an mein Mutterherz, egal, wie sauer ich gerade noch war.

Sucht man in der Bibel das Wort „barmherzig“, so findet man es fast ausnahmslos im Zusammenhang mit den Worten gnädig, geduldig und gütig.

Barmherzig sein, das hat etwas mit Nachsicht zu tun, mit Vergebungsbereitschaft, mit Aushalten. Erbarmen braucht Herzenswärme. Da geschieht etwas, das von einer Person auf die andere überströmt. So stelle ich mir das Erbarmen Gottes vor.

Die Bibel sagt, Gott tröstet uns, wie eine Mutter ihre Kinder tröstet. Jesus erklärt seinen Jüngern, dass wir zu Gott „Papa“ sagen dürfen. Gott ist Vater und Mutter in einem.

Wenn wir etwas ausgefressen haben, müssen wir noch nicht einmal unter Tränen um Verzeihung bitten und reumütige Büßertaten vollbringen. Es rührt an Gottes Herz, wenn es uns leidtut, egal, wie gut oder schlecht wir das ausdrücken können. Wenn uns der Schuh drückt, bemerkt er das. Natürlich tut er das – er hat uns geschaffen, er kennt den Bauplan, er weiß, was er in uns hineingelegt hat. Und er kennt auch unsere „Baustellen“, unsere Nöte und Ängste, unser verheimlichtes Versagen, unser Leugnen, damit wir uns schmerzhaften Konflikten nicht stellen müssen, er weiß um die fehlgeleitete Sehnsucht, Leere und vielleicht auch bislang erfolglose Suche, die uns dazu treibt, manche Dummheit zu begehen.

Aber Gottes Augen blicken barmherzig auf seine Schöpfung. Er erbarmt sich wie ein Vater über Kinder, die es einfach nicht besser wissen und (noch) nicht kapieren. Sogar dann, wenn wir es beim hundertsten Mal immer noch falsch machen, wenn uns unsere Schwächen immer wieder verfolgen, wir manches ungute Verhalten einfach nicht abstellen können, wir immer wieder zu spät daran denken, dass wir uns doch in diesem oder jenem Punkt ändern wollten, oder wenn wir einfach nicht hinschauen wollen oder können, wo es dunkle Flecken oder Veränderungsbedarf in unserem Leben gibt. Gott bleibt bei uns, auch wenn wir stillstehen oder nur sehr langsam gehen können.

Er bleibt bei dem kleinen Kind, das gerade neugierig die Welt entdeckt und dabei überhört, dass die Mutter es ermahnt, nicht auf den Hocker zu klettern.

Er bleibt bei dem Mann, der zur Arbeit fährt und im Auto über den vor ihm Fahrenden eskaliert.

Er geht mit der überforderten Frau, die Arbeit und Haushalt und Mutterpflichten unter einen Hut zu bekommen versucht und der dabei der Geduldsfaden reißt.

Er geht mit dem alten Menschen, der vereinsamt und hilflos in einem Heim im Bett liegt und auf Gedeih und Verderb anderen Menschen ausgeliefert ist.

Gottes Barmherzigkeit ist kein kurzer Gefühlsüberschwang, der ihm im nächsten Augenblick schon wieder leidtut. Sie ist ein Versprechen über Generationen hinweg. Er lässt sich daran erinnern und darauf festnageln, weil es sein Wesen ist.

Wir dürfen uns bei ihm verkriechen, uns schützen lassen, uns ausweinen, einfach nur rumsitzen und da sein, mit all unseren Verletzungen, mit Schuld und Scham, mit Reue und all den Versäumnissen, die uns im Nachhinein leidtun. Er deckt alles mit seinem Erbarmen zu und erlaubt uns, in seiner Nähe zu verweilen und auszuruhen, er verlangt nicht, dass wir uns zusammenreißen und weiter funktionieren und den Mund halten und weitermachen.

Er wünscht sich, dass wir sein Erbarmen, seine Barmherzigkeit in Anspruch nehmen und dadurch entdecken, wie wohltuend seine Nähe ist, wie sehr er sich eine Beziehung mit uns wünscht, fernab alles menschlichen Gerechtigkeitsempfindens, aller Unversöhnlichkeit und aller Selbstzweifel. Er öffnet sein Herz jedem. Sein Erbarmen fließt von ihm auf uns über. Ausnahmslos und ohne Unterschied. Damit wir mit vielen anderen am eigenen Leib erfahren und vielleicht begreifen können:

„Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte.“ (Psalm 103, 8)

Seid barmherzig, …

Von Marc-Aurel Nerlich

Andacht vorlesen lassen.
Nicht genehmigte Weiterverarbeitung und oder -verbreitung des Audiomaterials ist untersagt.
Jahreslosung 2021

Das ist der Satz, der uns im Jahr 2021 begleiten soll. Ein Satz, der uns dazu auffordert, etwas zu tun, weil Gott für uns etwas getan hat. In diesem Text wollen wir uns mit der Aufforderung „Seid barmherzig…“ auseinandersetzen und in einem späteren dann mit der Aussage „…wie auch euer Vater barmherzig ist!“ 

Um genauer verstehen zu können, was damit gemeint ist, muss man sich mit dem Wort Barmherzigkeit auseinandersetzen. Es meint, dass man an fremder Not nicht vorbeigeht, sondern diese sieht und etwas gegen sie unternimmt. 

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn Sie diese Wortbedeutung lesen. Aber vor meinem inneren Auge lassen diese Worte auf der Stelle einige Szenen ablaufen. Ich sehe mich zum Beispiel, wie ich an einem Bettler vorbeigehe oder eine Frau, die mit viel Mühe ihre Einkaufstaschen trägt, nicht anspreche, um ihr meine Hilfe anzubieten. Szenen, die, wenn wir ehrlich sind, doch den Alltag von uns allen prägen. Das stimmt, könnte jetzt der ein oder andere darauf erwidern, aber Not ist doch überall und jeder sollte schauen, dass er mit seinem Leben zurechtkommt. Denn wenn jeder auf sich schaut, so ist jedem geholfen. Doch ich frage mich, ist das wirklich so?

Jesus erzählte zu diesem Thema einmal eine Geschichte: „Ein Mann war unterwegs gewesen und wurde von Räubern überfallen, die ihm alles stahlen und ihn blutend und halb tot in einer Ecke zum Sterben zurückließen. Nach einiger Zeit kam ein Mann vorbei und kurz danach noch mal einer. Beide waren hochgestellte Männer ihrer Gesellschaft. Doch sie ließen den Verletzten liegen.  Einige Stunden später kam ein Ausländer an dem Sterbenden vorbei und half ihm, obwohl sich die Völker der beiden Männer in einem sehr spannungsvollen Verhältnis befanden. “

Schaut man sich diese Geschichte an, so sieht man:

1. Es gibt Situationen, wo wir in Not geraten und nichts dafür können. Das kann wie bei dem Mann ein Überfall sein, aber auch ein Unfall, eine schwere Krankheit, finanzielle Nöte, Eheprobleme und vieles mehr. Probleme, aus denen man einfach nicht von allein rauskommt. Wie der Mann in der Geschichte liegt man im übertragenen Sinne blutend am Straßenrand und ist hilflos.

2. Zeigt die Geschichte auf, dass es wichtig ist, dass wir miteinander barmherzig sind. Also der Not unseres Gegenübers begegnen. Zum Glück kam der Ausländer vorbei und half dem Mann. Wäre er nicht barmherzig gewesen, wäre der Verwundete gestorben. Deswegen ist es auch so wichtig, dass wir mit offenen Augen durch die Welt gehen und dort, wo wir können, sollten wir versuchen, unserem Gegenüber zu helfen.

Ganz praktisch zeigt mir das Folgendes:

  1. Ich möchte nicht an der Not meiner Mitmenschen vorbeigehen. Das bedeutet für mich, dass der nächste Obdachlose nicht irgendein Störfaktor ist, der nicht in das Bild passt, sondern ein Mensch, dem ich meine Hilfe anbieten möchte.
  2. Bedeutet es für mich, dass ich mit offenen Augen durch die Welt gehen will, um auch die nicht sichtbaren Nöte wahrzunehmen und dort für Menschen da zu sein. Das kann ganz einfach durch Zuhören, Dasein, einen Anruf, ein mutmachendes Wort u.v.m. geschehen. 

Bei dem bisher Geschriebenen wird mir eines bewusst: Ich brauche Gott, um die Not, besonders die versteckte Not der Menschen, sehen zu können. Des Weiteren brauche ich ihn und seine Weisheit und Weitsicht, um den Menschen in Not begegnen zu können.

Wie schön wäre es, wenn die Barmherzigkeit, also das Wahrnehmen und Begegnen der fremden Not, das Jahr 2021 bestimmen würde. 

Advent in der Krise? – Teil 2 – FRÖHLICHE WEIHNACHTEN?

von Johannes Vollmer

Advent in der Krise? –   Teil 2 – Fröhliche Weihnachten?

Ja es ist Weihnachtszeit und damit ist auch wieder die Zeit gekommen in der man Weihnachtslieder hört oder sie vielleicht selbst singt.

Mir ist dabei heute ein Lied eingefallen, dass so gar nicht in die Weihnachtszeit diesen Jahres passt.

Das Lied heißt „Fröhliche Weihnacht überall“.. Fällt ihnen bei dem Text dieses Liedes etwas auf? Es berichtet von der Fröhlichkeit zu Weihnachten.

Was denken Sie? Kann man das in diesem, so außergewöhnlichen Jahr, überhaupt singen?

In Zeiten, in denen so viele Menschen um ihr Überleben kämpfen müssen?

Und das in vielerlei Hinsicht: 
In den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen kämpfen täglich Menschen um ihr Leben und um das Leben anderer.

Andere wiederum bangen um ihre berufliche bzw. wirtschaftliche und damit finanziell verbundene Existenz und wissen nicht ob und wie sie überleben können.

Adventszeit in dieser Krise. Ja, wir stecken in einer Krise. Und nicht nur wir. Die ganze Welt steckt in dieser Krise.
Doch Krisen sind keine Erfindung des Jahres 2020. Überall in der Welt gibt es Katastrophen, diebis hin zu Kriegen führen, die wiederum unsagbares Leid verursachen. Fast immer durch Machtinteressen Einzelner herbeigeführt. 
Es gibt aber auch in unserem ganz persönlichen Leben Krisen in denen wir erstmal keinen Ausweg mehr sehen.

Doch was hat das mit der Adventszeit zu tun?

Das Wort „Advent“ kommt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie „Ankunft“.
Darum geht es auch in der biblischen Geschichte von Weihnachten, die sicherlich viele von uns kennen und die auf vielfältige Weise in der Adventszeit dargestellt wird.

Jesus, Gottes Sohn, kommt auf die Welt.

Maria war hochschwanger und ausgerechnet in dieser Zeit fällt dem Kaiser von Rom ein, sein Volk zählen zu lassen. Damit aber nicht genug. Denn jeder musste sich in seinem Geburtsort eintragen lassen. Joseph (der Mann von Maria), der in Nazareth wohnte musste somit nach Bethlehem reisen. Das sind ca. 130 km und das zu Fuß. Mit Glück hatte man wenigstens ein Reittier.
Das würde mich, wenn ich damals gelebt hätte, in eine Krise stürzen und zumindest großen Protest in mir hervorrufen. Aber damals gab es keine Demokratie, in der man das für und wider einer solchen Aktion diskutiert hätte.

Also machten sich Maria und Josef auf den Weg nach Betlehem, wo Jesus in einem Stall geboren wurde, da es keinen anderen Platz gab.

Gott schickt seinen Sohn Jesus auf diese Erde. Doch warum tut er das?

Er tut es aus Liebe zu uns Menschen die er, wie wir Christen es glauben, am Anfang dieser Welt wie alles was wir sehen und auch nicht sehen geschaffen hat.

Die Geburt von Jesus ist nicht nur eine Geschichte, die Weihnachten so emotional und romantisch macht und die wir nach diesen vier Wochen wieder vergessen können. Nein, es ist der Anfang einer gigantischen Rettungsaktion Gottes für uns Menschen.

Um das begreifen zu können, müssen wir den Bogen weiterspannen. Über Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten hinaus bis zu einem Neuanfang. Der Apostel Johannes beschreibt das in seinem Evangelium im Kapitel 3,16 kurz und knackig:

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn gab damit alle, die an ihn glauben nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. (Joh. 3, 16)

Als Gott die Menschen schuf, hat er sie als Wesen geschaffen, die frei denken und frei entscheiden können. 

Als der Mensch im Paradies vor die Wahl gestellt wird, sich für oder gegen Gott zu entscheiden, hat er sich gegen ihn entschieden. Mit schwerwiegenden Folgen wie wir bis heute sehen. (vgl. 1. Mos. 3)
Wenn wir die Bibel lesen, erfahren wir von vielen Krisen um einmal bei diesem Wort zu bleiben.

Aber Gott hatte, eben weil er seine Geschöpfe liebt einen Plan, um sie aus diesem Dilemma zu befreien. Dieser Plan beginnt mit der Weihnachtsgeschichte – dem ersten Advent, der ersten „Ankunft“ seines Sohnes und endet mit dem zweiten Advent, der zweiten „Ankunft“ Jesu am Ende der Zeiten mit einem Neuanfang. Davon berichtet die zweite „Hälfte“ der Bibel das „NeueTestament“.

Weil Gott jedem Menschen dieses Angebot der Rettung macht, möchte er eine persönliche Beziehung zu uns Menschen. Zu mir und zu Ihnen, wie wir es schon im ersten Teil unserer Themenreihe gelesen haben. Eine Beziehung die in jeder Situation trägt, ganz besonders in Krisenzeiten.

Warum brauchen wir Rettung und wie sieht sie aus?

Wie wir erfahren haben, hat sich der Mensch gegen Gott entschieden. Das hat zur Folge, dass unser Leben nicht mehr, wie einmal gedacht, in Gemeinschaft mit Gott verläuft und ewig dauert, sondern zeitlich begrenzt mit dem Tod endet. So hat Gott das von Anfang an nicht gewollt.

Er schickt seinen Sohn in unsere Welt. Jesus bleibt nicht klein sondern er wächst heran und erkennt und verwirklicht seine Aufgabe, die er von Gott, seinem Vater erhalten hat. Nach dem er den Menschen durch sein Leben gezeigt hat, wie sehr Gott die Menschen liebt und das beste für sie will, geht er soweit, dass er am Kreuz stirbt und damit unser Versagen, unsere Schuld, unsere Trennung von Gott sühnt. Deshalb müssen wir es nicht mehr tun. Damit ist die Trennung zwischen Mensch und Gott wieder aufgehoben. Jesus bleibt aber nicht im Grab, sondern wird am Ostersonntag von Gott wieder zum Leben erweckt und kehrt zurück zu ihm. Sein Auftrag auf dieser Erde ist erfüllt. 

Die Bibel sagt, dass diese Rettung jedem gilt, Ihnen und mir. Voraussetzung ist, dass wir Menschen das in Anspruch nehmen wollen und an ihn, Gott, den Schöpfer und Retter glauben. So wie es der obige Bibeltext sagt. Dann steht einem ewigen Leben nach dem zweiten Kommen Jesu nichts mehr im Wege.

Das ist die frohe Botschaft von Weihnachten, die nicht nach dem Fest endet, sondern weit darüber hinaus geht.

Das alles will uns Mut machen auch in schwierigen Zeiten nicht den Mut zu verlieren, sondern darauf zu vertrauen dass es einen Gott gibt, der es gut mit uns meint, der alles zu einem guten Ende bringt.

Ich bin zuversichtlich, dass wir aus der Krise die uns in dieser Zeit so intensiv beschäftigt und uns viele Sorgen bereitet wieder herauskommen werden. Und vielleicht können wir auch aus dieser Krise lernen wie wir so einiges besser machen können.

Und vielleicht können wir auch vom Sinn der Weihnacht etwas lernen und nicht nur die Ware sondern die Wahre Weihnacht feiern – so gerade in dieser Krise.

In diesem Sinne wünsche auch ich Ihnen eine gesegnete Adventswoche und würde mich freuen, wenn sie auch nächste Woche wieder dabei sind wenn es heißt:

Advent in der Krise? Teil 3 – „Eine unglaubliche Geschichte“

Alles Gute!

Gott segne Sie!

Hohe Infektionszahlen im Salzlandkreis – aktuell kein Gottesdienst im Gemeindehaus

Aufgrund stark steigender Infektionszahlen im Salzlandkreis und einer zuletzt über den Wert von 100 gestiegenen 7 Tage-Inzidenz (siehe https://test.salzlandkreis.de/corona-virus/), wird zunächst am Samstag dem 28.11.2020 gemäß dem Hygienekonzept unserer Kirche (https://bmv.adventisten.de/covid-19/bmv-corona-ampel/) kein Gottesdienst in der Adventgemeinde Schönebeck stattfinden. Wir werden die Entwicklung der Zahlen über die nächsten Tage beobachten und dann darüber informieren, ob wir über längere Zeit den Gottesdienst ruhen lassen müssen oder schon bald wieder gemeinsame Gottesdienste feiern können.