Das Ende eines Traums

Von Johannes Vollmer

Schon in meiner Kindheit entdeckten meine Eltern meine Liebe zur Musik. Sie förderten das und ließen mich ein Musikinstrument lernen. Ich entschied mich für die Gitarre und bekam Unterricht.
Im Laufe der Jahre wuchs in mir immer mehr der Wunsch, mich intensiver damit zu beschäftigen und es später auch zu meinem Beruf werden zu lassen. Um in dieser Richtung weiter zu kommen war die Ausbildung im Fach Klavier notwendig. Also nahm ich Klavierunterricht. Für das anstehende Studium war das Abitur von Nöten. Also anstrengen und aufs Gymnasium. Sollte nun mein Traum wahr werden?

Fehlanzeige. Aus verschieden Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehe, wurde nichts daraus. Kein Abitur, kein Studium, keine musikalische Laufbahn. Was nun?

– ausgeträumt –
Um es kurz zu machen – ich landete ganz wo anders. In einem handwerkliches Beruf. Autoelektriker – so hieß das damals. Na wenigstens Autos, das war ja schon mal was.

Nun, ich stellte mich in meinen Lehrlingsjahren nicht gerade geschickt an. Sollte jemand von meinen damaligen Kollegen diesen Beitrag lesen, werden sie mir bestimmt zustimmen.
Aber es gab Menschen, die an das Fünkchen Begabung in mir glaubten und es förderten und mir halfen meinen Weg zu finden und zu gehen. Und so glaube ich, ist doch noch ein ganz brauchbarer Fachmann aus mir geworden.

Aber warum schreibe ich das?

Wenn ich mir die Geschichte von Maria und Josef und dem Jesuskind anschaue muss ich auch immer an die oben erzählte denken.

Unsere Themenreihe in diesem Jahr heißt: „Das war so nicht geplant“

In jedem Beitrag haben wir uns eine Person oder Personengruppe der Weihnachtsgeschichte herausgegriffen, die ihre Pläne grundlegend ändern und auch ihr Leben ganz neu ausrichten musste.

In diesem Zusammenhang musste ich in der Geschichte an Josef denken, der zwar nicht so im Vordergrund steht, aber von dem auch so einiges verlangt wird.
Er und Maria wollen heiraten. Alles ist geplant und die Freude darauf ist sicherlich groß. Da erfährt er, dass seine zukünftige Frau schwanger ist, er aber nicht daran beteiligt ist. Was soll er tun? Planänderung – er will Maria verlassen…

Nun, wir wissen – Gott klärt ihn auf und kann ihn überzeugen bei Maria zu bleiben.
Also alles wieder nach Plan? Mit Nichten. Da fällt es dem Kaiser ein, er müsse jetzt mal sein Volk zählen und schickt damit die junge Familie auf eine lange Reise von ca. 150 km. Wir können uns ausrechnen, wie lange man da zu Fuß unterwegs ist. Dazu ist Maria schwanger. Das passte so gar nicht in ihre Pläne. Als sie dort ankommen, finden sie aber keine Unterkunft – alles ausgebucht. Jeder kann sich vorstellen, was in den beiden vorging. Maria hat Wehen und keiner nimmt sie auf. Nun, wenn wir die Geschichte weiterlesen, wissen wir, dass Gott eingreift und sie doch einen Platz finden. Der ist zwar nicht unbedingt hygienisch, aber warm und das Stroh ist weich. Jesus, Gottes Sohn, kommt zur Welt in einer Umgebung, die bescheidener nicht sein kann. Wenn wir seine Geschichte in der Bibel weiter verfolgen, werden wir nicht im unklaren gelassen. Dieser Lebensstil wird ihn in seinem ganzen Leben auf dieser Erde begleiten wird. Er sagt später selber von sich: „Ich bin nicht gekommen, um für die da zu sein die alles haben und meinen sie brauchen meine Hilfe nicht, sondern für die die bedürftig sind“.

Aber zurück zur Geschichte. Als nun doch noch alles gut überstanden ist, wollen sich die drei auf den Rückweg machen. Doch da kommt die nächste Planänderung. König Herodes hat von den Weisen gehört, dass in Bethlehem ein neuer König geboren sein soll. Er hat Angst um seinen Thron und trachtet diesem Jesus nach dem Leben.

Wieder greift Gott ein und sagt Josef, er muss nach Ägypten fliehen und zwar sofort. Dort soll er so lange bleiben bis der König gestorben ist. Er kann also nicht zurück in seine Heimat, nicht in seine gewohnte Umgebung. Er muss sich also völlig neu orientieren.
Aber Gott ist auch da mit der Familie. Es wird uns zwar nicht ausführlich berichtet, aber er wird ihnen auch in der Fremde ihr Auskommen gesichert haben, denn nach dem Tod von Herodes kehren sie in ihre Heimat zurück.

Josef und seine Familie konnten sich trotz aller Schwierigkeiten auf die Hilfe Gottes verlassen.

Heute bin ich froh, doch einen handwerklichen Beruf erlernt zu haben. Er hat mir nach den anfänglichen Schwierigkeiten viel Freude gemacht und ich konnte so manchem Menschen helfen. Heute sehe ich die Führung und Fügung Gottes in meinem Leben.
In der Situation selbst ist das oft schwer zu erkennen. Und so manche Planänderung, die ich machen musste, verstehe ich bis heute nicht. Aber ich weiß und spüre jeden Tag, dass ich mich auf die Hilfe und Führung Gottes immer verlassen kann. Denn Gott ist immer der Gleiche. Damals zu Josefs Zeiten genauso wie heute in unserer Gegenwart.

So hat die Weihnachtsgeschichte von damals auch uns heute viel zu sagen.
Dieses Ereignis, das Gott seinen Sohn Jesus zu uns Menschen schickt, ist Ausdruck seiner großen Liebe zu jedem von uns – auch zu dir.

Wenn du mehr darüber wissen möchtest – schreib uns!