Von Thomas Mertens
Das Jahr 2021 liegt hinter uns und ein neues Jahr hat begonnen. Und wie jedes Jahr nehmen wir dies zum Anlass, unschöne Erfahrungen und Angewohnheiten abzulegen und mit neuer Motivation, Hoffnung und Zielen in das kommende Jahr zu starten und damit ein neues Kapitel aufzuschlagen.
Doch was ist, wenn unsere Vorsätze, Hoffnungen und Ziele nicht komplett in unserer Hand liegen?
Was wenn wir uns vielleicht eine berufliche Veränderung wünschen, aber nichts finden oder nur Absagen bekommen? Oder was wenn wir uns zum Beispiel mehr Gesundheit und Sicherheit wünschen. Oder wenn wir uns wünschen, dass eine Pandemie endlich endet und wir zur „Normalität“ zurückkehren können, was auch immer das bedeutet.
Vielleicht haben wir auch einfach nur das Gefühl, nicht genügend Kraft und Durchhaltevermögen zu haben, um wirklich etwas ändern zu können.
In der Bibel wird von Jemandem berichtet, der sich vermutlich in genau der Selben Situation befand. (Markus 10, 46-52)
Sein Name war Bartimäus. Er war blind. Und auch er hatte sich ein Neuanfang, ein „normales“ Leben gewünscht. Auch er wollte ein neues Kapitel in seinem Leben aufschlagen. Und wahrscheinlich hat Bartimäus immer wieder versucht irgendwie Arbeit zu finden und irgendwie aus seiner Situation das Beste zu machen. Doch am Ende landete er auf der Straße und er musste für sein tägliches Überleben betteln.
Doch auch wenn Bartimäus seine Wünsche, Hoffnungen und Ziele in der Vergangenheit nicht erreichen konnte, so hat er doch nicht aufgegeben, obwohl er doch eigentlich selbst nicht viel dafür tun konnte. Er war angewiesen auf andere und lag vermutlich oft hilflos da und wusste nicht weiter.
Doch eines Tages, hörte er von einem Mann. Ein Mann mit angeblich großer Weisheit und heilenden Kräften. Einige behaupteten sogar, dass dieser Mann der große Retter sein soll, auf den die Menschen seit Jahrhunderten gewartet haben. Konnte das stimmen? Woher sollte er denn wissen, ob da etwas dran war?
Vielleicht war er verzweifelt oder auch nur neugierig, aber dieser Gedanke ließ ihn nicht mehr los. Wenn dieser Mann wirklich der war, von dem ihm berichtet wurde, dann könnte er ihn doch helfen? Dann war er es, der im helfen könnte sein Leben so zu leben, wie er es sich immer gewünscht hatte.
Und dann kam genau dieser Mann sogar noch in seine Stadt und in seine Gegend. Die Leute riefen
aufgeregt den Namen dieses Mannes. Er hieß Jesus. Und auch Bartimäus schöpfte Hoffnung und fragte sich wahrscheinlich: „Was habe ich schon zu verlieren?“
Und auch er rief nach ihm. Lauter als alle anderen. Und die Menschen um ihn herum versuchten ihn noch davon abzuhalten.
„Wie kommt jemand wie ER, ein Blinder und ausgestoßener Bettler, dazu Kontakt zu einem so besonderen Menschen wie Jesus zu suchen? Jemand wie er kann es doch nicht wert sein.“
Doch Bartimäus ließ sich nicht abbringen und rief weiter und lauter nach Jesus. Er wollte seine Chance nicht verpassen.
Und Jesus hörte ihn und ließ ihn zu sich bringen. Er unterhielt sich mit Bartimäus und fragte ihn nach seinen Wünschen. Und Bartimäus bat Jesus ihn zu heilen. Und als Jesus seine Hoffnung und seinen Glauben sah, heilte er ihn. Bartimäus konnte sehen. Etwas was für ihn und andere vielleicht unmöglich schien, ist vor ihren Augen geschehen.
So wie Bartimäus, haben auch wir möglicherweise den Wunsch nach Veränderung. Eine Veränderung, die drastisch, aber auch weniger drastisch sein kann.
Eventuell haben wir uns aber auch etwas vorgenommen, das beinah unmöglich zu sein scheint. Und vielleicht gibt es auch in unserem Leben Menschen, die uns behindern, weil sie denken, dass wir es nicht Wert sind. Und möglicherweise ist diese Stimme, die uns sagt, dass wir es nicht schaffen können, auch die unsere Eigene.
Doch ich möchte dich ermutigen, ähnlich wie Bartimäus, den Versuch zu wagen und Jesus eine Chance zu geben dir zu begegnen und dein Leben zu verändern. Man muss nicht bereits ein guter Mensch sein.
Man muss nicht hoch angesehen und ein glänzendes Vorbild sein. Nein, Jesus sucht genau diejenigen, die ihn brauchen und die ihn suchen. Diejenigen, die ihre Hoffnung, wenn auch nur aus Verzweiflung oder Ratlosigkeit auf ihn setzen.
Versuch es doch einfach mal mit ihm zu sprechen, so wie Bartimäus es versucht hat. Er wird dich hören und auf die ein oder andere Weise, wird er dir antworten und dir begegnen. Was hast du zu verlieren?
Ich wünsche euch ein gesegnetes Jahr.