Ich halte dich – Gott

Warum?

von Laura Sophie Kühne

Zu Ostern vor einigen Jahren:
Ich saß im Zug. Es war bereits seit einer Stunde dunkel, die Lichter des Industriegebietes zeigten ein beeindruckendes Lichtermeer. Und mittendrin leuchtete ein Plakat. Es hang sehr weit oben, war unüblich unspektakulär designed. Ein weißer Hintergrund mit schwarzer Schrift. „Ich halte dich“ stand darauf. „Gott“ sei der Autor. Und rasch fuhr der Zug an diesem Plakat vorbei und das Einzige was blieb, war das Nachhallen der Aussage und die Frage: warum? Warum sollte Gott mich halten und mich nicht fallen lassen?

Gerade an Ostern lesen wir von der Liebe Jesu, der sein Leben am Kreuz für uns hergab. Für uns Menschen! Klingt verrückt, oder?
Ostern ist eine besondere Zeit im Jahr. Nach Geschenken suchen – nach Ostereiern, kleinen oder gar großen Gaben. Und manchmal ist das Suchen lästig. Manchmal, da vergessen wir sogar, wo das eine Osterei doch versteckt wurde und finden es einfach nicht wieder. Doch Ostern ist etwas ganz anderes. Es bedeutet nicht „Suchen“. Ostern zeigt ganz klar, dass Gottes Liebe nicht wie Ostereier gesucht werden muss. Jesus offenbart mit seiner Kreuzigung seine Liebe für uns Menschen ganz ohne Umwege.

Und doch bleibt oft die Frage: Warum hält mich Gott? Die Antwort ist ganz schlicht gesagt und wichtet doch so viel: Liebe.
Und es ist okay, dass wir das manchmal gar nicht begreifen können:

„Herr, du durchschaust mich, du kennst mich durch und durch. Ob ich sitze oder stehe – du weißt es, aus der Ferne erkennst du, was ich denke. Ob ich gehe oder liege – du siehst mich, mein ganzes Leben ist dir vertraut. Schon bevor ich anfange zu reden, weißt du, was ich sagen will. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine schützende Hand über mir. Dass du mich so genau kennst, übersteigt meinen Verstand; es ist mir zu hoch, ich kann es nicht begreifen!“

Psalm 139, 1-6

Gott ist derjenige, der uns Leben schenkt und derjenige, der auch darüber hinaus bleibt. Er kennt, liebt und sieht uns. Bedingungslos, unhaltsam und ja, auch manchmal unbegreiflich. Gott hält dich!

Schrille oder Stille Nacht?

von Christian Mehnert

Es ist etwas mehr als 20 Jahre her. In einem kleinen Dorf in der Börde findet, wie in jedem Jahr, der Weihnachtsgottesdienst statt. Die Kirche ist mehr als voll, eben wie in jedem Jahr zu Weihnachten. Die Kinder haben ein Krippenspiel eingeübt. Alle, nun ja, fast alle, haben ihren Text fleißig gelernt und waren regelmäßig zur Probe da. Und nun war es so weit. Heiliger Abend und das Krippenspiel wird aufgeführt.

Warum nur „fast alle“? Hatte da jemand seinen Text nicht drauf?

In der Tat. Den Engel Gabriel spielte eine Teenagerin, die leider häufig bei den Proben fehlte und auch zur Generalprobe nicht da war. Am Heiligen Abend aber tauchte sie auf und war der festen Überzeugung, dass sie ihre Rolle spielen könnte und beteuerte, dass sie den Text gelernt hätte. Es kam natürlich, wie es kommen musste. An fast keiner Stelle wusste der Engel Gabriel, wie es im Text weiterging und machte seinem Ärger darüber durch so manches Schimpfwort Luft, das die Aussagen des Engels in einer Art und Weise verdrehte, dass ich sie hier nicht wiedergeben möchte.

Das war aber nur der Anfang eines denkwürdigen Abends, der noch heute, mehr als zwei Jahrzehnte später, bei vielen Beteiligten und Anwesenden in lebhafter Erinnerung geblieben ist.

Die Geburt Jesu sollte dadurch symbolisiert werden, dass in der Krippe eine Kerze entzündet wurde. Das war natürlich die Aufgabe von Maria, die als Teil ihres Kostüms ein Kopftuch gewählt hatte, das mit glänzenden Synthetikfäden durchwebt war. Glänzend und eben auch sehr leicht entflammbar. Die Kerze war nun also entzündet und dummerweise geriet das Kopftuch für einen winzigen Moment in die Flamme. Mit einer kurzen, aber beeindruckenden Stichflamme verbrannten besagte Synthetikfasern. Das Kind in der Rolle von Maria erstarrte sogleich in Schock um gleich darauf bitterlich in Tränen auszubrechen, hatte es doch Angst vor Feuer und musste sich ohnehin schon überwinden, überhaupt die Kerze anzuzünden.

Ganz im Gegensatz dazu fand der Junge, der Josef spielte, diese Situation höchst amüsant und stand nun herzhaft lachend neben der wegen ihrer unfreiwilligen Pyroshow noch immer weinenden Maria.

Bis dahin etwas gelangweilte Jugendliche, die das Schauspiel von der Empore aus beobachtet hatten, beschlossen nun, dem offenbar mehr und mehr an unerwarteter Spannung gewinnenden Krippenspiel etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen und ihre „Gameboys“ (ja, Gameboys, wir sprechen über das Ende der 90er Jahre) beiseitezulegen.

Am Ausgang war später von dem einen oder anderen zu hören, dass es „das coolste Weihnachten ever“ gewesen sei.

Echt jetzt!? Das coolste Weihnachten, trotz oder gar wegen Pleiten Pech und Pannen?

Was entscheidet denn darüber, ob Weihnachten „cool“ oder „uncool“ ist? Das hängt sicher damit zusammen, was wir davon erwarten.

Da drängt sich doch die Frage auf, was können wir in diesem Jahr von Weihnachten erwarten? Wir leben in einer Zeit, in der auf unserem „von Frieden verwöhnten“ Kontinent ein neuer Krieg herrscht und nicht zuletzt eben auch dadurch die Kosten für das tägliche Leben überall derart in die Höhe geschossen sind, dass für nicht Wenige besondere Aufwendungen für z.B. Weihnachtsgeschenke beinahe oder tatsächlich unerschwinglich werden.
Nahezu unerträglich wird es, wenn sich ein Kriegstreiber dann auch noch hinstellt und sein Tun als gottgewollt und sein verschrobenes Weltbild mit aus dem Zusammenhang gerissenen Worten aus dem Mund Jesu untermauert.

Wir haben die Covid-Pandemie noch nicht hinter uns gelassen, da schlägt eine Welle von Grippe und besonders für kleinste Kinder ernsthafte Atemwegsinfekte über uns zusammen. Einige Eltern werden Weihnachten mit ihren um Luft ringenden Kindern im Krankenhaus verbringen müssen, zum Teil nicht einmal in der Nähe ihres zu Hauses, weil in der Klinik in der Heimat kein Bett mehr frei war.

Hat Weihnachten unter solchen Bedingungen denn überhaupt eine Chance, „cool“ zu werden? Was dürfen wir denn erwarten?

Ein wesentlicher Satz in der Weihnachtsgeschichte ist „Fürchtet euch nicht!“. Ausgerechnet die Hirten, einfache Menschen, die für die damaligen Viehbesitzer die Herden hüteten, sich selbst aber keine leisten konnten, obwohl sie härter als die Meisten für ihren Lebensunterhalt arbeiteten, sind die ersten, die von der Geburt des Retters erfahren sollten. Völlig unvorbereitet, in einem vielleicht vollkommen unpassenden Moment mitten in der Nacht sind sie wahrscheinlich überwältigt, möglicherweise überfordert von der Begegnung mit dem Engel, der ihnen erst zurufen musste: „Fürchtet euch nicht!“, bevor er ihnen die eigentliche frohe Botschaft überbringen konnte: „Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr in der Stadt Davids.“ Ich weiß nicht, ob die Hirten den Text kannten, auf den sich auch die Aussage des Engels bezieht. Beim Propheten Jesaja heißt es „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf das seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.“ (Jesaja 9,5-6)

Was für eine Nachricht! Und wie weit weg von dem, was wir gerade erleben müssen. Wir hoffen auf ein Wunder, wir wünschen uns  diesen Helden, die Geborgenheit bei einem ewigen Vater und die Herrschaft eines Friedensfürsten. Wie gern würden wir Gott bitten, ein Machtwort zu sprechen und in der Welt wäre Recht und Gerechtigkeit bis in die Ewigkeit.

Doch Christus hat seinen Jüngern und damit auch uns sagen müssen, dass die Welt uns Angst machen wird. Das ist die bittere Realität.
Wir dürfen aber getrost sein, denn durch seine Geburt hinein in diese Welt, durch seinen eigenen Lebens- und Leidensweg durch diese Welt, der damit endet, dass er stirbt und wieder aufersteht, hat er die Angst der Welt überwunden. (Johannes 16,33)

Lassen Sie sich in das Dunkel dieser Zeit, in die Angst um die Zukunft, um unsere wirtschaftliche Sicherheit und um den Frieden in der Welt, in die Verzweiflung einer schweren Krankheit hinein die Hoffnung des zentralen Satzes von Weihnachten zurufen. Fürchtet euch nicht! Seid getrost. Euch ist heute der Heiland geboren.

Jesus sagt, als Einleitung zu seinem Versprechen, (dass er die Welt überwinden wird,) voraus, dass seine Jünger zerstreut werden, „ein jeder in das Seine“. Er sagt aber, dass es besonders in dieser vor ihnen liegenden schweren Zeit wichtig ist, dass sie durch Ihn und durch den Vater vereint sind. Das ist ihm so wichtig, dass er das in seinem letzten Gebet, unmittelbar vor seinem Tod noch einmal sagt: „Lass sie Eins sein, wie wir“ bittet er seinen Vater.
Lassen Sie uns in diesen schwierigen Zeiten aufeinander schauen, statt uns nur um uns selbst zu drehen und uns zerstreuen zu lassen. Es können die kleinen Dinge sein, die ein Jeder für den Anderen tun kann, die am Ende zu dem großen Frieden führen, den wir uns besonders an Weihnachten so sehr erhoffen.

Was dürfen wir von Weihnachten erwarten?

Ich wünsche uns den Mut, zu schweigen, wenn der Text ausgeht statt uns mit unüberlegten Worten über die Situation zu helfen.
Ich wünsche uns die Kraft, wieder aufzuschauen, die Tränen abzuwischen, wenn uns gerade die Flammen um die Ohren geschlagen sind.
Und ich wünsche uns den Humor, über Situationen zu lachen, die im ersten Moment als erschreckend wirken, aber im Nachhinein als gar nicht schlimm herausgestellt haben.

Ich wünsche uns, dass wir eine Stille Nacht erleben, in der wir uns auf das besinnen können, was Weihnachten wirklich bedeutet.
Christus, der ersehnte Friede-Fürst kommt, um die beängstigende Welt zu überwinden.

Ich wünsch uns Menschen, die für uns die kleinen Dinge tun, die für uns große Bedeutung bekommen können.

Und ich wünsche uns, dass wir den Blick für unseren Nächsten nicht verlieren, für den wir zum Helden werden können.

Dann ist Weihnachten das „coolste ever“.
Dann wird „seine Herrschaft (bei uns) groß und des Friedens kein Ende“.

Frohe Weihnachten.

Zu berühmt für uns?

von Thomas Mertens

Gibt es irgendeine Berühmtheit, den du zum Vorbild hast? Jemand, der eventuell noch lebt und wirklich viel in der Welt bewegt hat?

Wir alle kennen Sie, die Stars. Musiker, Schauspieler, Politiker, Influencer im Internet, usw.

Angenommen genau diese Person kommt in deine Stadt, in dein Stadtteil. Sehr viele Menschen gehen hin und bejubeln dieses Vorbild. Auch du bist dabei, stehst am Rand und versuchst einen Blick auf IHN oder SIE zu erhaschen.

Und er/sie kommt in deine Straße. Die Bodyguards haben Schwierigkeiten die Menschenmenge von dem Idol fernzuhalten. Doch plötzlich mach er oder sie halt auf deiner Höhe. Der Star kommt in deine Richtung. Die Sicherheitskräfte bahnen ihm oder ihr einen Weg zu dir. Und grade als sie auch dich zur Seite schieben wollen ruft der Star: „Halt“.

Er/Sie sieht dich an und spricht mit dir. Einfach so. Und das obwohl er oder sie dich gar nicht kennen dürfte. Und nicht nur dass, er/sie fragt dich auch noch, ob er/sie bei dir zu Abend essen dürfe.

Warum grade Dich? Schließlich hast du im Vergleich zu dieser Berühmtheit relativ wenig für die Menschheit getan. Du kämpfst vielleicht täglich mit deinen eigenen Problemen und kommst grade so durch. Wie oft hast du schon Pläne geschmiedet und dann nach 1-2 Wochen, manchmal sogar nach einigen Tagen, schon aufgegeben? Du besitzt auch weder ein 5 Sterne Koch, noch einen großen Speisesaal.Wieso sollte er oder sie also grade bei dir zu Abend essen wollen?

Dasselbe ist auch einem Mann mit Jesus damals passiert.

Sein Name war Zachäus. Er war ein Zöllner, was damals praktisch so eine Art Geldeintreiber war. Er hat für die römischen Besetzer bei seinem eigenen Volk das Geld eingetrieben. Dementsprechend verachtet war er auch und Freunde hatte er wohl kaum.

Doch er hörte, dass Jesus, ein berühmter Wunderheiler und Redner, in seine Gegend kommen würde. Auch da war eine riesige Menschenmenge und da er auch noch von kleiner Gestalt war, gab es kaum eine Chance für Ihn Jesus zu sehen oder gesehen zu werden.

Aber er hatte eine Idee und kletterte auf einen Baum am Rand der Straße, um Jesus zumindest vom weiten zu sehen.

Doch Jesus ging auf den Baum zu, sprach Zachäus an und wollte auch mit ihm zu Abend essen. Und Jesus wusste genau was dieser Mann machte, dafür sorgen die Menschen um ihn herum schon. Doch es war Jesus egal. Es war ihm nur wichtig, dass Zachäus ein aufrichtiges Verlangen danach hatte Jesus zu sehen und mehr von ihm zu erfahren.

Doch was hat das mit mir oder mit Weihnachten zu tun?

Nachdem was alles auf dieser Welt schief läuft und was wir alle schon verbockt haben, gäbe es eigentlich keinen Grund für Gott uns noch in irgendeiner Art und Weise zu beachten oder zu helfen. Was haben wir einem allmächtigen Schöpfer schon zu bieten?

Wir haben uns immer weiter von Gott entfernt, sodass es für uns keine Hoffnung gab Ihn jemals wieder zu sehen auch nicht von der Ferne.

Doch Gott wollte uns nicht aufgeben und hat seinen eigenen Sohn zu uns geschickt und ihn an uns ausgeliefert, damit er für unsere Schuld sterben kann, damit auch wir die Perspektive haben wieder mit Gott zusammen zu sein.

Doch diese Perspektive beginnt nicht erst im „nächsten Leben“, sie beginnt genau im Hier und Jetzt.

Es spielt keine Rolle wie „gut“ oder „schlecht“ wir sind oder was wir alles tolles geschafft oder nicht geschafft haben. Egal wie oft wir versagt haben oder wie viel Ansehen wir bei anderen Menschen haben.

Für Gott zählt nur, ob wir ihn kennen lernen wollen und ob wir bereit sind uns für seine Worte zu öffnen. Gott verlangt nicht von uns, dass wir perfekte Helden sind. Er will einfach nur bei uns sein und steht vor unserer Tür und hofft, dass wir sein Klopfen hören, ihm aufmachen und ihn herein bitten.

Daher möchte ich Dich einladen, wenn Du gerne mehr über diesen Gott herausfinden möchtest und offen dafür bist ihm die Tür zu öffnen, um dir anzuhören was er dir zu sagen hat, dann komm uns doch gerne besuchen oder schreib uns einfach an.

Vom Sehen und Gesehenwerden

von Mirjam Mehnert

Auf einer Scala von 1-10: Wie sehr mögen Sie Bettler auf der Straße? 

Blöde Frage, finden Sie? 

In diesem Jahr verbrachte ich vergleichsweise viel Zeit in den Straßen von Berlin. Überall sieht man sie unter den Brücken und in den Bahnhöfen. Sie fahren nachts und am Morgen mit ihrer gesamten Ha­be quer durch die Stadt von Endhaltestelle zu Endhaltestelle, um einen warmen Platz zum Schlafen zu haben. Sie betteln um Geld, Essen und Zigaretten, sie verkaufen Zeitschriften und singen. 

Ich will gar keine Diskussion darüber lostreten, welche Gründe Menschen dazu bewegen und ob das al­les echt ist. Vielmehr möchte ich eine Geschichte erzählen. Die Geschichte eines blinden Bettlers. Er lebt nicht in Berlin, sondern in Jericho. Vor 2000 Jahren… 

Der Bettler heißt Bartimäus, er ist bekannt, hält die Leute am Stadttor auf. Kaum jemand nimmt Notiz von ihm, niemand mag ihn. Anschluss hat er nur unter seinesgleichen. Er bettelt, weil er blind ist. Er besitzt nichts als das, was er auf dem Leib trägt, er weiß nichts von Sonnenschein oder Farben. Da ist ein ganzer Mensch in seinem Sein verkümmert. Er hat keine Perspektive und kein Ziel. Nur eine Sehnsucht: sehen können.

Die Menschen gehen vorbei, der eine oder andere steckt ihm aus Mitleid etwas zu. In den Gesprächen schnappt er einen Namen auf: Jesus. Und hört nebenbei, dass er Kranke heilt und Tote auferweckt. Weit eilt der Ruf dem Meister voraus. Bartimäus‘ Sehnsucht bekommt einen Namen: Jesus.

Eines Tages dann das Wunder: Jesus kommt vorbei. Bartimäus hört es am Tumult, in dem der Name klingt, spürt es an der Aufregung um sich herum. Er fragt und wird bestätigt. Jesus ist da. Es ist seine einzige Chance. Wenn es überhaupt eine ist. Er schreit einfach los. Er kann nur hoffen, dass Jesus ausgerechnet sein Geschrei aus dem Stimmengewirr heraushört, er muss lauter sein als die anderen. Er schreit die Sehnsucht heraus, die einen Namen und ein Ziel hat: „Jesus!“ Ich will sehen können, mach mich gesund, schwingt da heimlich mit. 

Die Leute verbieten ihm den Mund: Sei still! Was störst du unsere Kreise? Du bist nicht dran! Wer bist du schon, dass Jesus ausgerechnet dich…

Bartimäus lässt sich nicht beirren. Er schreit weiter. Hinrennen zu Jesus kann er ja nicht, er weiß nicht mal, wie der Weg aussieht, an dem er steht. Dann passiert das Unglaubliche: Jesus hört ihn schreien und bleibt stehen. Jemand sagt Bartimäus, dass er aufhören kann mit dem Geschrei, dass er Gehör gefunden hat, ja, dass er Zugang erhält. „Komm, er ruft dich.“ 

Bartimäus zittert vor Aufregung. 

„Was soll ich tun für dich?“, fragt Jesus. 

Bartimäus setzt alles auf eine Karte. Er spricht die Sehnsucht aus: „Ich will sehen.“

„Dein Glaube hat dir geholfen“, sagt Jesus, und da sieht Bartimäus sein Gesicht. Er sieht! Mit den sehenden Augen öffnen sich auch die Perspektiven. Ein neues Leben, ein neuer Mensch, für einen Augenblick muss es ihm vorkommen, als läge ihm die Welt zu Füßen. Er geht mit Jesus. Den lässt er nicht wieder los. Mit ihm eröffnet sich ihm eine andere Welt.

Warum erzähle ich dir das kurz vor Weihnachten? Es ist doch gar keine Weihnachtsgeschichte. Oder doch?

Die Geschichte von Bartimäus ist eine Geschichte von der Sehnsucht und vom Mangel. Und von Erfüllung. Und sind zu Weihnachten nicht unsere Wünsche und Sehnsüchte besonders präsent? Spüren wir nicht da auch den einen oder anderen Mangel? Da ist die Sehnsucht nach zwischenmenschlicher Wärme, nach Frieden, nach Harmonie und Verbundenheit, nach Sicherheit und Ruhe. Vielleicht mangelt es an einem liebevollen Gegenüber, schmerzen innere Leere, alte Verletzungen, chronische Krankheiten, fehlt die Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens, die Bedeutsamkeit des eigenen Tuns. Selbst, wenn augenscheinlich alles Lebensnotwendige vorhanden ist, holen uns diese Bedürfnisse ein. Ereignisreichtum oder Verdrängung reichen nicht aus, um diese Sehnsucht zu stillen. Es sind Sehnsüchte, die Namen tragen: Schmerzfrei sein. Ein sinnvolles Leben führen. Wertgeschätzt werden. Mehrwert für andere haben. Verbunden sein mit anderen. In klaren Verhältnissen leben. Abgesichert sein. Vergeben. Neu anfangen. 

Jesus wird geboren in die Sehnsucht hinein. Hinein in die Heimatlosigkeit, in die Armut, in die Bedürftigkeit. Er kennt den Mangel: das eigene Bett ist eine geborgte Futterkrippe, das Vaterhaus ein Stall, die Heimat ein Asyl in Ägypten. 

Die Geschichte von Bartimäus ist ein schönes Gleichnis für Erfüllung, wenn der Adressat stimmt, an den wir die Sehnsucht richten. Manchmal sind wir wie mit Blindheit geschlagen – ohne Perspektive, ohne Ziel, ohne Hoffnung, ohne Lösungsidee. Vielleicht bliebt Ihre Suche bisher erfolglos, möglicherweise kennen Sie Jesus nur vom Hörensagen. Gesehen haben Sie ihn noch nicht, nie erlebt.

Egal, ob Sie laut oder in Ihrem Herzen ganz ungehört von anderen Menschen schreien: Jesus hat das leise oder laute Klagen gehört. Er ruft uns zu sich. Er will uns sehen. Seine Frage gilt auch Ihnen: „Was soll ich tun für dich?“

Die ausgesprochene Sehnsucht bleibt nicht unbeantwortet. Vielleicht heilt Jesus nicht auf den Punkt wie bei Bartimäus. Aber er öffnet eine Perspektive, eine neue Sicht, er schenkt Lösungen und neue Ideen, Hoffnung, Mut und Zuversicht. Er hört zu und bleibt, solange wir wollen.

 Weihnachten ist die Zeit der Wünsche und Sehnsüchte. Jesus kam, um die Sehnsucht zu stillen – die Sehnsucht nach einem versöhnten, erfüllten, sinnvollem Leben. Deshalb gilt auch Ihnen gerade jetzt in der Adventszeit (und darüber hinaus) die Einladung: „Komm, er ruft dich!“

Aufgeben ist keine Option

von Johannes Vollmer

Sie werden sich sicher fragen, wieso das Essen einer Frucht, die Adam und Eva nicht essen sollten, solche verehrenden Auswirkungen hatte.
Im Paradies, dem Ort, in den Gott die Menschen hineingestellt hatte, gab es nichts Schlechtes. Gott und die von ihm geschaffenen Menschen lebten in einer liebevollen und innigen Beziehung miteinander. Gott hatte ihnen Aufgaben und Verantwortung übertragen, alles zu bebauen und zu bewahren. Er hat sich darauf eingelassen und den Menschen als ein Wesen geschaffen, das denken kann, Kreativität besitzt und Entscheidungen trifft. Er arbeitet mit ihnen zusammen. So sollte Adam zum Beispiel allen Tieren Namen geben, und so sollten sie heißen. (1. Mose 2, 19-20).

Aber die Möglichkeit, selbst entscheiden zu können, bringt auch Verantwortung mit sich, auch für die gegenseitige Beziehung.
Gott setzt eine persönliche Grenze: Die Menschen sollten nicht von diesem einen Baum in der Mitte des Gartens essen. Ein Akt des Respekts vor dem anderen. Doch siegt die Neugier der Menschen über diese Grenze. Sie lassen sich verführen, diese Grenze zu überschreiten. Mit fatalen Folgen für die Beziehung. Damit zerstören Sie die Beziehung zu Gott, ihrem Schöpfer.

Nun hätte Gott sagen können, ok, das wars. Aber das ist das Wunderbare, und das finde ich an Gott so toll: Für ihn ist Aufgeben keine Option.
Auch Sie haben bestimmt schon mal vor der Entscheidung gestanden, aufzugeben oder weiterzumachen, nicht aufzugeben und nach Lösungen für das aufgetretene Problem zu suchen.

Ich habe in meinem Garten vor Jahren einen Birnbaum gepflanzt. Es ist ein stattlicher Baum geworden mit sehr schmackhaften Früchten, von denen er im Jahr aber nur sehr wenige oder gar keine zur Verfügung stellte. Ich liebe diesen Baum, aber sollte ich ihn absägen? Aufgeben war für mich keine Option. Ich machte mich schlau, an was es liegen könnte, und pflegte und düngte ihn. Nun konnte ich schon einige Jahre mehr und gut schmeckende Früchte ernten.

In zwischenmenschlichen Beziehungen kann es auch Krisen geben, und wir stehen vor der Entscheidung aufzugeben oder aktiv zu werden und etwas für die Heilung der Beziehung zu tun. Oft gibt es einen Weg, wie die Beziehung wieder heil werden kann. Wir müssen es wollen. Aufgeben ist auch hier meistens keine Option.

Auch an den vielen Kriegen, die auf der Welt geführt wurden und auch aktuell geführt werden, ob in der Ukraine, in Syrien oder sonst überall, sehen wir, wie Menschen sich für den falschen Weg entscheiden und für den friedlichen Weg zur Konfliktlösung keine Option sehen. Krieg ist immer die falsche Entscheidung, eine Entscheidung zum Bösen. Hier werden Machtinteressen einzelner in den Vordergrund gestellt. Und auch hier müssen wir die Folgen solcher Fehlentscheidungen tragen. Leider verschieben wir hier die Schuld allzu leicht auf Gott, der das ja wieder richten müsste, obwohl Menschen dieses Leid eigenverantwortlich verursacht haben. Würden diese Menschen sich nach den Werten richten, die uns in der Bibel ganz klar aufgezeigt werden, würde die Geschichte dieser Welt anders geschrieben werden.

Gott wollte es uns ganz praktisch durch Jesus zeigen, wie diese Werte aussehen, und hatte einen Plan, wie es weitergeht und wie diese zerbrochene Beziehung wieder hergestellt werden kann.
Die zerstörte Beziehung, also die Trennung des Menschen von Gott, wird in der Bibel als Sünde bezeichnet. Sünde wiederum hat den Tod zur Folge. Das ewige Leben, was den Menschen von Anfang an zugedacht war, ist nun Geschichte. Der Mensch muss die Konsequenzen seiner Entscheidung tragen. Sein Leben wird von nun an zeitlich begrenzt sein.

Aber Gott liebt die Menschen über alles. Er liebt sie so sehr, dass ER aktiv wird und diese Trennung überwindet und heilt. Das wiederum hat etwas mit Weihnachten zu tun. Gott wird Mensch in der Gestalt von Jesus. Jesus kommt auf diese Erde, um selbst die Konsequenz der Sünde, den Tod, auf sich zu nehmen und damit die zerbrochene Beziehung zwischen Gott und Mensch wieder herzustellen. Einen Gott, der die Schuld auf sich nimmt, die der Mensch eigentlich tragen müsste, und selbst mit seinem Tod dafür einsteht, gibt es in keiner anderen Religion. Seine Liebe zu den Menschen ist so groß und die Beziehung zu uns Menschen ist ihm so wichtig, dass Er diesen Weg geht. Die Geburt Jesu, die wir zu Weihnachten feiern, ist also der Anfang einer Rettungsaktion für die Menschen durch Gott selbst. Nur dadurch kann die Beziehung zwischen Mensch und Gott wieder hergestellt werden. Davon werden wir in den folgenden Beiträgen noch lesen können. Im Evangelium des Johannes im Kapitel 3 Vers 16 wird diese Liebe Gottes zu den Menschen klar zum Ausdruck gebracht. In diesem Text heißt es:

Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

In der Weihnachtsgeschichte und auch an vielen anderen Stellen der Bibel wird immer wieder das Bild vom Hirten und seinen Schafen als Sinnbild für die Liebe Gottes zu den Menschen verwendet. Dieses Bild veranschaulicht diese Liebe sehr deutlich.
Ein guter Hirte kennt jedes seiner Schafe. Er weiß genau, welche Weideplätze die besten sind, er kümmert sich, wenn ein Tier krank ist, er kennt auch jeden einzelnen Charakter eines Tieres, er sucht es, wenn es zurückgeblieben ist oder sich von der Herde getrennt hat. Im Bild ist der Hirte Jesus selbst und er kümmert sich um uns Menschen wie ein Hirte um seine Schafe. Er geht sogar noch weiter und gibt sein Leben für sie.

So stehen auch die Hirten in der Weihnachtsgeschichte in vorderster Reihe und erfahren von den Engeln zuerst von diesem Ereignis.
Die Rettung der Menschen vor dem ewigen Tod geschieht nicht automatisch. Gott stellt auch hier, wie damals im Paradies, jedem frei, sich für oder gegen ihn zu entscheiden. Ein Leben mit Gott ist kein Vertrösten auf später, nein, Gott ist auch heute in der Gegenwart, im Leben von Ihnen und mir für uns da.

Sollten Sie gerade in einer schwierigen Lebenssituation sein, ist aufgeben keine Option. Das Angebot Gottes gilt auch für Sie, heute und jeden Tag neu. Probieren Sie es aus, Sie werden überrascht sein.
Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne eine besinnliche Weihnachtszeit.

Adventsgedanken 2022

Alle Jahre WIeder –
Muss das schon wieder sein

Von Marc-Aurel Nerlich

„Jetzt geht das schon wieder von vorne los,“ mag der ein oder andere denken. Immer wieder den Weihnachtsbaum aufstellen, Geschenke kaufen und das Festessen mit der Familie vorbereiten. Halt alle Jahre wieder, wie es das bekannte Weihnachtslied oben beschreibt. Aber warum feiern wir dieses Fest? Warum singen wir, dass das Christuskind Jahr für Jahr wiederkehrt? Und was geschieht eigentlich nach Weihnachten? Dies sind nur einige der Fragen, die wir in den folgenden Andachten, die immer zum Advent und darüber hinaus kommen, beantworten wollen.

Heute möchte ich auf die erste Frage eingehen, warum wir dieses Fest überhaupt feiern. Die Antwort auf diese Frage finden wir am Anfang der Bibel. Gott hatte die Erde perfekt geschaffen. Stellen Sie sich das doch einmal vor. Ein Leben in dem alles glatt läuft. Wo es keine Ängste, Enttäuschungen, Trauer oder Schmerz gibt. Wäre das nicht toll? So war die Welt bis eine falsche Entscheidung alles veränderte. Eine Entscheidung, deren Auswirkungen wir bis heute noch spüren.

Gott hatte den Menschen eine Regel auf dieser perfekten Erde gegeben. Nämlich das sie sich von den Früchten eines bestimmten Baumes fernhalten sollten. Jedoch war der Reiz für die Menschen so groß, dass sie genau von diesem Baum eine Frucht naschten. Gott hatte ihnen zuvor gesagt, dass sie sterben würden, wenn sie dies taten und dass das perfekte Leben, wie sie es kannten dann nicht mehr möglich wäre. Trotzdem aßen sie davon.

Doch jetzt wo es geschehen war, kam kein Blitz vom Himmel, der Adam und Eva vernichtete. Nein! Gott unterhielt sich mit ihnen. Er versuchte ihnen klar zu machen, wie es zu dem Fehler gekommen war und zeigte den beiden die Konsequenzen ihrer Handlung auf. Das Ergebnis des Gesprächs lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:

1. Der Teufel hatte die Menschen dazu gebracht, von der Frucht zu Essen.

2. Adam und Eva sollten den Garten verlassen, damit sie nicht ewig in einer Welt voller schlechter Ereignisse Leben müssten. (Durch das Verlassen des Gartens, verloren sie die Möglichkeit ewig zu leben, da sich im Garten der „Baum des Lebens“ befand, dessen Früchte ewiges Leben gaben)

3. Gott würde ihnen die Möglichkeit geben auf der Erde, für eine gewisse Zeit weiter zu leben und sicherte ihnen das Überleben zu

Des Weiteren versprach ER Adam und Eva, dass ein Nachkomme aus den Menschen hervorgehen wird, der der Schlange (also Satan) den Kopf zertritt um das ursprüngliche wunderbare Leben wiederherzustellen. (1. Mose 3, 15) Dieser Nachkomme von den Menschen ist Jesus. Gott selbst der zur Welt kommt um den Fehler auszubügeln. Das ist der Grund warum wir Weihnahten feiern. Wir feiern das Jesus unsere Fehler ausbügelt. Ist das nicht wunderbar?

Dieser Jesus wünscht sich von ganzem Herzen auch für Sie jemand zu sein, der Sie in guten wie in schlechten Zeiten begleitet, der sich mit Ihnen freut und sich um Ihre Fehler kümmert.

Wenn Sie sich das wünschen, dass ER diesen Platz in Ihrem Leben einnimmt, dann sprechen Sie für sich einfach folgendes Gebet:

Hallo Jesus, ich danke dir dafür, dass du unsere Fehler ausbügelst. Bitte komm in mein Herz und zeig mir deine Liebe.

Amen

Nicht unmöglich

Von Thomas Mertens

Das Jahr 2021 liegt hinter uns und ein neues Jahr hat begonnen. Und wie jedes Jahr nehmen wir dies zum Anlass, unschöne Erfahrungen und Angewohnheiten abzulegen und mit neuer Motivation, Hoffnung und Zielen in das kommende Jahr zu starten und damit ein neues Kapitel aufzuschlagen.
Doch was ist, wenn unsere Vorsätze, Hoffnungen und Ziele nicht komplett in unserer Hand liegen?
Was wenn wir uns vielleicht eine berufliche Veränderung wünschen, aber nichts finden oder nur Absagen bekommen? Oder was wenn wir uns zum Beispiel mehr Gesundheit und Sicherheit wünschen. Oder wenn wir uns wünschen, dass eine Pandemie endlich endet und wir zur „Normalität“ zurückkehren können, was auch immer das bedeutet.
Vielleicht haben wir auch einfach nur das Gefühl, nicht genügend Kraft und Durchhaltevermögen zu haben, um wirklich etwas ändern zu können.

In der Bibel wird von Jemandem berichtet, der sich vermutlich in genau der Selben Situation befand. (Markus 10, 46-52)
Sein Name war Bartimäus. Er war blind. Und auch er hatte sich ein Neuanfang, ein „normales“ Leben gewünscht. Auch er wollte ein neues Kapitel in seinem Leben aufschlagen. Und wahrscheinlich hat Bartimäus immer wieder versucht irgendwie Arbeit zu finden und irgendwie aus seiner Situation das Beste zu machen. Doch am Ende landete er auf der Straße und er musste für sein tägliches Überleben betteln.
Doch auch wenn Bartimäus seine Wünsche, Hoffnungen und Ziele in der Vergangenheit nicht erreichen konnte, so hat er doch nicht aufgegeben, obwohl er doch eigentlich selbst nicht viel dafür tun konnte. Er war angewiesen auf andere und lag vermutlich oft hilflos da und wusste nicht weiter.
Doch eines Tages, hörte er von einem Mann. Ein Mann mit angeblich großer Weisheit und heilenden Kräften. Einige behaupteten sogar, dass dieser Mann der große Retter sein soll, auf den die Menschen seit Jahrhunderten gewartet haben. Konnte das stimmen? Woher sollte er denn wissen, ob da etwas dran war?
Vielleicht war er verzweifelt oder auch nur neugierig, aber dieser Gedanke ließ ihn nicht mehr los. Wenn dieser Mann wirklich der war, von dem ihm berichtet wurde, dann könnte er ihn doch helfen? Dann war er es, der im helfen könnte sein Leben so zu leben, wie er es sich immer gewünscht hatte.
Und dann kam genau dieser Mann sogar noch in seine Stadt und in seine Gegend. Die Leute riefen
aufgeregt den Namen dieses Mannes. Er hieß Jesus. Und auch Bartimäus schöpfte Hoffnung und fragte sich wahrscheinlich: „Was habe ich schon zu verlieren?“
Und auch er rief nach ihm. Lauter als alle anderen. Und die Menschen um ihn herum versuchten ihn noch davon abzuhalten.
„Wie kommt jemand wie ER, ein Blinder und ausgestoßener Bettler, dazu Kontakt zu einem so besonderen Menschen wie Jesus zu suchen? Jemand wie er kann es doch nicht wert sein.“
Doch Bartimäus ließ sich nicht abbringen und rief weiter und lauter nach Jesus. Er wollte seine Chance nicht verpassen.
Und Jesus hörte ihn und ließ ihn zu sich bringen. Er unterhielt sich mit Bartimäus und fragte ihn nach seinen Wünschen. Und Bartimäus bat Jesus ihn zu heilen. Und als Jesus seine Hoffnung und seinen Glauben sah, heilte er ihn. Bartimäus konnte sehen. Etwas was für ihn und andere vielleicht unmöglich schien, ist vor ihren Augen geschehen.

So wie Bartimäus, haben auch wir möglicherweise den Wunsch nach Veränderung. Eine Veränderung, die drastisch, aber auch weniger drastisch sein kann.
Eventuell haben wir uns aber auch etwas vorgenommen, das beinah unmöglich zu sein scheint. Und vielleicht gibt es auch in unserem Leben Menschen, die uns behindern, weil sie denken, dass wir es nicht Wert sind. Und möglicherweise ist diese Stimme, die uns sagt, dass wir es nicht schaffen können, auch die unsere Eigene.
Doch ich möchte dich ermutigen, ähnlich wie Bartimäus, den Versuch zu wagen und Jesus eine Chance zu geben dir zu begegnen und dein Leben zu verändern. Man muss nicht bereits ein guter Mensch sein.
Man muss nicht hoch angesehen und ein glänzendes Vorbild sein. Nein, Jesus sucht genau diejenigen, die ihn brauchen und die ihn suchen. Diejenigen, die ihre Hoffnung, wenn auch nur aus Verzweiflung oder Ratlosigkeit auf ihn setzen.

Versuch es doch einfach mal mit ihm zu sprechen, so wie Bartimäus es versucht hat. Er wird dich hören und auf die ein oder andere Weise, wird er dir antworten und dir begegnen. Was hast du zu verlieren?

Ich wünsche euch ein gesegnetes Jahr.

Der Weg ist das Ziel

Von Mirjam Mehnert

Wir haben dieser Tage einen Adventkalender als Familie gespielt. Es war einer dieser Exit-Rätsel-Kalender. In jedem Kästchen gab es eine Zeitreise zu einem besonderen Ort, zu Einstein und den Gebrüdern Grimm, zu Johannes Gutenberg, zur Titanic und auch zu den drei Weisen unterwegs mit ihren Kamelen. Unser Sohn hat herzlich über die drei gelacht, denn sie stellten sich in der beschriebenen Adventkalendergeschichte Fragen wie: „Kannst du nicht schneller laufen, sonst kommen wir erst am 06. Januar an!“ oder: „Wo sind die Babysandalen? Wenn wir sie nicht finden, müssen wir die Myrrhe verschenken!“

Nun, vielleicht waren die drei auf ihrer Reise nicht ganz so verpeilt. Immerhin handelte es sich um kluge, vorausschauende Männer. Seit Wochen oder Monaten hatten sie die Gestirne studiert, alte Bücher gewälzt, ihre Reise vorbereitet. Warum ihnen das so wichtig war, wissen wir nicht. Möglicherweise lag es an der besonderen Sternkonstellation, die die Geburt eines ganz besonderen Königs anzeigte.

Da ist er – der Gott, der unsere Lebensrealität aufnimmt und sich auf unserem Weg zu uns gesellt. Drei Astrologen, Magier deuten die Sterne!!!  – und finden Gott auf dem Wege. Warum macht Gott das? Hätte er das nicht jemandem zeigen können, der etwas „gottesfürchtiger“ gewesen wäre? Unser kleines Denken erfasst Gott eben nicht. Gott ist gar nicht der in unsere Formen gepresste Allmachtsentwurf. Gott setzt sich über diese Konvention hinweg, weil er ein Gott aller Menschen ist. Und um sich zu zeigen, nimmt er eben erst unsere Lebenswelt auf, wie sie ist.

Da reisen die Weisen, die Könige, die Magier – wer auch immer sie sind – los, um dem neugeborenen König zu huldigen. Sie folgen einer Sternkonstellation. So viel haben sie gelesen, so viel Erfahrung steckt darin, so viel sorgfältige Berechnung und Vorbereitung. Und dann das: Sie landen im falschen Palast und bringen damit den Gottessohn in höchste Gefahr. 

Für sie ist ganz klar: Ein König wird in einem Palast geboren. Fehlanzeige. Aber immerhin spitzen die im Palast ordentlich die Ohren und wälzen auch die Bücher. Und die nehmen das richtige Buch zur Hand. Die Ach-so-Weisen werden ganz naiv Opfer einer Intrige, landen daraufhin aber wenigstens am richtigen Ort – im Stall von Bethlehem. Am Ende finden sie, was sie suchen. An einer anderen Stelle, als sie ursprünglich dachten und ganz anders, als sie erwarteten, aber sie werden fündig. Manchmal ändert Gott nur die Richtung oder unseren Blickwinkel, nicht das Ziel. Manchmal sind wir eben bloß nicht auf dem richtigen Weg, haben den falschen Kompass oder suchen am falschen Ort. Vielleicht stellen wir uns das gesuchte Ziel eben auch anders vor. So viele Möglichkeiten, und glauben Sie mir: Gott hat immer noch eine mehr. 

Am Ende wendet Gott auch den sicheren Tod des Neugeborenen ab, weil die Astrologen nun einen anderen Blick auf die Dinge haben. Sie hören auf den Gott, der zu ihnen in ihren Träumen spricht, wo er sie erreichen kann: Sie erfassen deren Bedeutung. So wird der geänderte Heimweg auch zum Zeitgewinn für die Familie im Stall, um in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vor dem wütenden König mit Kindsmordplänen zu fliehen. Gottes Wege sind vielleicht nicht immer das, was wir uns vorgestellt haben, aber wir kommen ans Ziel, vielleicht mit weniger Kollateralschaden, als wenn wir unsere eigenen Wege gehen. Wer weiß, vielleicht ist ja auch Ihr Weg (oder meiner?) so einer, der sich erst am Ziel als der richtige erweist, aber anfangs seltsam aussah?

Einen Versuch, Gott nach der Richtung zu fragen, lohnt sich jedenfalls. Vielleicht können wir uns manchen Umweg und manch späte Erkenntnis oder Reue sparen.  

Das Ende eines Traums

Von Johannes Vollmer

Schon in meiner Kindheit entdeckten meine Eltern meine Liebe zur Musik. Sie förderten das und ließen mich ein Musikinstrument lernen. Ich entschied mich für die Gitarre und bekam Unterricht.
Im Laufe der Jahre wuchs in mir immer mehr der Wunsch, mich intensiver damit zu beschäftigen und es später auch zu meinem Beruf werden zu lassen. Um in dieser Richtung weiter zu kommen war die Ausbildung im Fach Klavier notwendig. Also nahm ich Klavierunterricht. Für das anstehende Studium war das Abitur von Nöten. Also anstrengen und aufs Gymnasium. Sollte nun mein Traum wahr werden?

Fehlanzeige. Aus verschieden Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehe, wurde nichts daraus. Kein Abitur, kein Studium, keine musikalische Laufbahn. Was nun?

– ausgeträumt –
Um es kurz zu machen – ich landete ganz wo anders. In einem handwerkliches Beruf. Autoelektriker – so hieß das damals. Na wenigstens Autos, das war ja schon mal was.

Nun, ich stellte mich in meinen Lehrlingsjahren nicht gerade geschickt an. Sollte jemand von meinen damaligen Kollegen diesen Beitrag lesen, werden sie mir bestimmt zustimmen.
Aber es gab Menschen, die an das Fünkchen Begabung in mir glaubten und es förderten und mir halfen meinen Weg zu finden und zu gehen. Und so glaube ich, ist doch noch ein ganz brauchbarer Fachmann aus mir geworden.

Aber warum schreibe ich das?

Wenn ich mir die Geschichte von Maria und Josef und dem Jesuskind anschaue muss ich auch immer an die oben erzählte denken.

Unsere Themenreihe in diesem Jahr heißt: „Das war so nicht geplant“

In jedem Beitrag haben wir uns eine Person oder Personengruppe der Weihnachtsgeschichte herausgegriffen, die ihre Pläne grundlegend ändern und auch ihr Leben ganz neu ausrichten musste.

In diesem Zusammenhang musste ich in der Geschichte an Josef denken, der zwar nicht so im Vordergrund steht, aber von dem auch so einiges verlangt wird.
Er und Maria wollen heiraten. Alles ist geplant und die Freude darauf ist sicherlich groß. Da erfährt er, dass seine zukünftige Frau schwanger ist, er aber nicht daran beteiligt ist. Was soll er tun? Planänderung – er will Maria verlassen…

Nun, wir wissen – Gott klärt ihn auf und kann ihn überzeugen bei Maria zu bleiben.
Also alles wieder nach Plan? Mit Nichten. Da fällt es dem Kaiser ein, er müsse jetzt mal sein Volk zählen und schickt damit die junge Familie auf eine lange Reise von ca. 150 km. Wir können uns ausrechnen, wie lange man da zu Fuß unterwegs ist. Dazu ist Maria schwanger. Das passte so gar nicht in ihre Pläne. Als sie dort ankommen, finden sie aber keine Unterkunft – alles ausgebucht. Jeder kann sich vorstellen, was in den beiden vorging. Maria hat Wehen und keiner nimmt sie auf. Nun, wenn wir die Geschichte weiterlesen, wissen wir, dass Gott eingreift und sie doch einen Platz finden. Der ist zwar nicht unbedingt hygienisch, aber warm und das Stroh ist weich. Jesus, Gottes Sohn, kommt zur Welt in einer Umgebung, die bescheidener nicht sein kann. Wenn wir seine Geschichte in der Bibel weiter verfolgen, werden wir nicht im unklaren gelassen. Dieser Lebensstil wird ihn in seinem ganzen Leben auf dieser Erde begleiten wird. Er sagt später selber von sich: „Ich bin nicht gekommen, um für die da zu sein die alles haben und meinen sie brauchen meine Hilfe nicht, sondern für die die bedürftig sind“.

Aber zurück zur Geschichte. Als nun doch noch alles gut überstanden ist, wollen sich die drei auf den Rückweg machen. Doch da kommt die nächste Planänderung. König Herodes hat von den Weisen gehört, dass in Bethlehem ein neuer König geboren sein soll. Er hat Angst um seinen Thron und trachtet diesem Jesus nach dem Leben.

Wieder greift Gott ein und sagt Josef, er muss nach Ägypten fliehen und zwar sofort. Dort soll er so lange bleiben bis der König gestorben ist. Er kann also nicht zurück in seine Heimat, nicht in seine gewohnte Umgebung. Er muss sich also völlig neu orientieren.
Aber Gott ist auch da mit der Familie. Es wird uns zwar nicht ausführlich berichtet, aber er wird ihnen auch in der Fremde ihr Auskommen gesichert haben, denn nach dem Tod von Herodes kehren sie in ihre Heimat zurück.

Josef und seine Familie konnten sich trotz aller Schwierigkeiten auf die Hilfe Gottes verlassen.

Heute bin ich froh, doch einen handwerklichen Beruf erlernt zu haben. Er hat mir nach den anfänglichen Schwierigkeiten viel Freude gemacht und ich konnte so manchem Menschen helfen. Heute sehe ich die Führung und Fügung Gottes in meinem Leben.
In der Situation selbst ist das oft schwer zu erkennen. Und so manche Planänderung, die ich machen musste, verstehe ich bis heute nicht. Aber ich weiß und spüre jeden Tag, dass ich mich auf die Hilfe und Führung Gottes immer verlassen kann. Denn Gott ist immer der Gleiche. Damals zu Josefs Zeiten genauso wie heute in unserer Gegenwart.

So hat die Weihnachtsgeschichte von damals auch uns heute viel zu sagen.
Dieses Ereignis, das Gott seinen Sohn Jesus zu uns Menschen schickt, ist Ausdruck seiner großen Liebe zu jedem von uns – auch zu dir.

Wenn du mehr darüber wissen möchtest – schreib uns!

Besser, als geplant…

Von Christian Mehnert

Hast du schon Pläne für Silvester?
Wohin geht’s denn nächstes Jahr in den Urlaub?
Herr „XYZ“, wo sehen Sie sich in – sagen wir mal – fünf Jahren?
Hattest du Pläne für 2021?

Wie viele davon hast du umsetzen können und wie viele musstest du ändern oder ganz und gar über Bord werfen. 10 von 100? 50/50? Kam alles anders?

Machst du dir, nach den Erfahrungen von 2021, Pläne für 2022?

Wie hatten wir gehofft, dass wir diesen Albtraum hinter uns lassen würden und alles wieder so halbwegs normal wird.
So einen kurzen Moment hatte ich in diesem Jahr in unserem (sehr spontan geplanten) Urlaub in Dänemark.

Natürlich hatte ich eine Menge Vorkehrungen getroffen, da ich die Wiedereinreisebestimmungen, die sich gefühlt täglich änderten, nicht vorhersagen konnte. Immerhin war es die letzte Urlaubswoche und zwei Tage nach unserer Rückkehr müssten wir wieder zur Arbeit. Schon vor Reiseantritt hatte ich einen Test-Termin für die Rückkehr gebucht, falls es eine Reiserückkehrertestpflicht geben sollten.
Beinahe täglich haben wir die aktuellsten Bestimmungen gelesen, um ja keine Änderung oder Verpflichtung zu verpassen. Wir hatten ausreichend Masken und Selbsttests eingepackt…

Und dann…? …Hebt Dänemark alle Corona-Maßnahmen auf, Deutschland schafft die allgemeinen Risikogebiete ab, womit Dänemark auch da raus war. Keine Masken mehr, kein Mindestabstand, keine Personenzahlbeschränkungen in Restaurants und Geschäften. Nichts.
Keine Testpflicht und keine Grenzkontrollen.
Zum ersten mal nach 1 ½ Jahren ein Geschäft ohne Maske betreten fühlte sich beinahe falsch an, dabei sollte es doch normal sein.

Beinahe war ich ein wenig beleidigt, dass meine ganzen Planungen und Vorbereitungen umsonst waren. Dabei war das doch das Beste, was uns hätte passieren können.
Aber ich war so eingeschossen auf meinen Plan, dass ich die viel bessere Variante ausgeblendet hatte und mich sogar ein wenig darüber geärgert habe.

So sind wir Menschen.

Und dann? Etwa ein viertel Jahr später: Dänemark muss seine Lockerungen zurücknehmen. Wiedereinführung von Hygienevorschriften, Masken- und Abstandspflicht.
Auch die Fachleute haben mit ihrem Plan falsch gelegen.

Haben sie das wirklich?
Pläne und daraus resultierende Taten können richtig sein und sich später als falsch, nein, als nicht mehr aktuell herausstellen. Es muss angepasst, variiert, reagiert werden.

War ich wirklich der Meinung, alles perfekt bis zum Ende durchzuplanen und in keinem Punkt etwas ändern zu müssen? Und hier ging es nur um einen einfachen Urlaub von ein paar Tagen.

Um ehrlich zu sein, will ich gar nicht jedes Detail der Zukunft wissen, um mir daraus vielleicht einen aus meiner Sicht perfekten Plan schmieden zu können. Zum einen würde das wahrscheinlich irgendwann extrem langweilig, zum anderen müsste ich aber auch jedes schwere Detail in meine Planung einbeziehen. Ich fürchte, das würde mir den Blick für das Jetzt verstellen. Und es würde mir die Möglichkeit nehmen, dass etwas noch besser werden kann, als ich es mir vorstellen hätte können.

An Weihnachten auf einem Feld bei Bethlehem war eine Gruppe von Hirten, die einfach nur ihren Job machten. Nicht mehr und nicht weniger. Mit Sicherheit hatten sie ihre Routinen und wussten ziemlich genau, wie die Nacht ablaufen würde. Kleinere Störungen durch das eine oder andere Raubtier waren auch schon mit eingeplant. Schlimmstenfalls vielleicht sogar der Verlust eines der Tiere, die sie hüteten.

Aber dann das.

Plötzlich trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken sehr, 10 aber der Engel sagte: »Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine Botschaft, die das ganze Volk mit großer Freude erfüllen wird: 11 Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der versprochene Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr. 12 Und daran werdet ihr ihn erkennen: Das Kind liegt, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe!« 13 Auf einmal waren sie von unzähligen Engeln umgeben, die Gott lobten: 14 »Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu[1].« 15 Nachdem die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, beschlossen die Hirten: »Kommt, wir gehen nach Bethlehem. Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was der Herr uns verkünden ließ.« 16 Sie machten sich sofort auf den Weg und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Futterkrippe lag.

(Die Bibel, Lukasevangelium, Kap. 2, Verse 9-17)

Mit allem (Vorhersehbaren) hatten sie gerechnet, aber nicht von einer Armee von Engeln, die ihnen von der Geburt des verheißenen Christus erzählen. Ob die Hirten die Verheißung kannten, ist nicht klar. Sie sind es aber, die es (nach den Eltern zumindest) zuerst erfahren, als diese alte Verheißung in Erfüllung geht.

Und sie machten sich auf den Weg. Sofort. Aller Vernunft zum Trotz. Nachts mit einer Herde aufbrechen? Oder sie zurücklassen? Kann das nicht warten? Wir müssten ja alles anders machen, als wir es kennen und als wir es geplant hatten. Und wir gehen ein großes Risiko ein. Unser Job steht auf dem Spiel.

Aber was hatte der Engel gesagt? „Für EUCH ist der Retter geboren.“

Wenn wir den Christus annehmen, der in Bethlehem geboren wurde, dann wird das nicht ohne Konsequenzen bleiben. Wir werden Gewohnheiten und Pläne ändern oder gar fallen lassen müssen, um uns auf den Weg zu machen.

Die Hirten fanden alles so vor, wie die Engel es ihnen gesagt hatten.

Das haben sie aber nur herausgefunden, weil sie sich auf den Weg gemacht und ihren Plan für diese eine Nacht geändert haben. Und weil sie den Plan für die Nacht geändert haben, hat sich ihr Leben verändert.

Auch an Weihnachten 2021 hören wir diese Botschaft erneut. Vielleicht nicht von einer Heerschar von Engeln, vielleicht ganz leise. Vielleicht so leise, dass sie durch das Geschrei und das Murren dieser Tage kaum zu hören ist. Aber sie birgt die Möglichkeit, dass sich, wenn schon nicht die Welt um uns herum, aber eventuell unser Blick auf die Welt und unsere Situation verändert – zum Besseren – besser, als wir es uns je hätten vorstellen können.

Für DICH ist der Retter geboren. Kommst du mit, ihn zu suchen?